Berlin

Südringaufbau reduziert und verzögert


Berliner Fahrgastverband IGEB

8. Jul 2013

S-Bahnhof Heidelberger Platz am Südring. Neben dem S-Bahn-Zug ist eines der beiden zugewachsenen Südring-Fern-/Gütergleise zu erkennen. Das zweite Gleis ist unter Gestrüpp unsichtbar. Die Wiederinbetriebnahme dieser Gleise ist verschoben, und die Elektrifizierung mit Oberleitung abgesagt. Foto: Florian Müller

Die Pläne der Deutschen Bahn, die Fernbahngleise des südlichen Berliner Innenrings zwischen Halensee und Tempelhof wieder aufzubauen, um die Strecke als Umleitungsstrecke nutzen zu können (siehe SIGNAL 6/2010 ), sind ins Stocken geraten. Geplant war, diese Strecke ab 2014 mit Dieselfahrzeugen zu befahren und sie später zu elektrifizieren. Nun wird die Wiederinbetriebnahme nicht vor 2017 erfolgen, und die Elektrifizierung ist nicht mehr vorgesehen.

Für eine Elektrifizierung wäre ein Planfeststellungsverfahren erforderlich. Außerdem wären durch die mit der Elektrifizierung einhergehenden Veränderungen der Strecke umfangreiche Schallschutzmaßnahmen gesetzlich vorgeschrieben,

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die bei einer bestehenden und unverändert wiederaufgebauten Strecke nicht erforderlich sind. Somit wäre ein Streckenwiederaufbau zuzüglich Elektrifizierung für die DB nicht mehr wirtschaftlich. Die gesetzlichen Regelungen zum Schallschutz verhindern also, dass auf dem südlichen Berliner Innenring künftig statt umweltfreundlicher ELoks nur Dieselloks fahren können. Damit wird die Strecke auch für kurzfristige Umleitungen von RE- und Fernverkehrszügen nicht zur Verfügung stehen, da diese Züge meist elektrisch fahren. Außerdem fehlt ein Regional-Bahnsteig Südkreuz (Ring).

Berliner Fahrgastverband IGEB

aus SIGNAL 3/2013 (Juli 2013), Seite 16