Berlin

Schmierereien jetzt mit längerer Halbwertzeit


IGEB

1. Mär 2005

Bei der BVG ist verstärkt die nachlassende Sauberkeit zu bemerken. Die Heckplätze im Bus-Oberdeck sind ja seit eh und je sehr vandalismusanfällig und versifft. Aber in letzter Zeit werden auch bei der BVG Schäden langsamer beseitigt. Mehrere Tage lang war dieser Bus mit zerschnittenem und beschmiertem Sitzbezug und heftig zerkratzten Fensterscheiben auf dem 245er unterwegs. Foto: Florian Müller
Komplett beschmierte S-Bahnzüge mit lichtdichten Fenstern nahm die S-Bahn Berlin GmbH vor nicht langer Zeit schnell aus dem Fahrgasteinsatz und tauschte sie aus. Seit etwa einem Jahr fahren solche noch mehrere Umläufe, wie dieser Zug der S 1 nach Potsdam. Ebenso finden sich häufiger wegen Türstörungen abgeschlossene Wagen. Foto: Florian Müller

Berlins Finanzsenator läßt keine Gelegenheit aus, der S-Bahn GmbH und der BVG die Zuschüsse zu kürzen. Das habe angeblich keine Auswirkungen auf die Qualität des Angebotes. Die Realität sieht anders aus. S-Bahn und BVG sparen nicht nur am Fahrplan und an der Zuglänge, sondern auch an der Sauberkeit. Vandalismus ist sicher vorrangig ein Problem der ganzen Gesellschaft und die Reparatur und Säuberung kosten Millionen. Früher aber waren S-Bahn und BVG schnell dabei, die „Graffiti" zu beseitigen, um vor allem den Schmierern nicht das Gefühl einer langen Zurschaustellung ihrer „Werke" zu bieten. Jetzt wird von den Verkehrsbetrieben auch hier gespart. Vielleicht bringt der Verzicht auf eine schnelle Schadensbeseitigung rein betrieblich gesehen tatsächlich eine Einsparung, aber das Wohlfühlen und damit auch die Akzeptanz des Nahverkehrs bei den Fahrgästen leiden auf jeden Fall. (fm)

IGEB

aus SIGNAL 1/2005 (Februar/März 2005), Seite 17