Schienenverkehrswochen 2006

Fahrgast-Sprechtag S-Bahn


Jens Fleischmann

1. Sep 2006

Auch 2006 gab es im Fahrgastzentrum Berlin den traditionsreichen Sprechtag für S-Bahn-Fahrgäste im Rahmen der Schienenverkehrs-Wochen. Auf Einladung des Berliner Fahrgastverbandes IGEB standen am 19. September 2006 von der S-Bahn Berlin GmbH Günter Ruppert, Sprecher der Geschäftsführung, Eberhard Lorenz, Fachbereichsleiter Betrieb, und Dr. Wilfried Kramer, Fachbereichsleiter Marketing und Vertrieb, Rede und Antwort. Die Moderation lag bei Christfried Tschepe, dem IGEB-Vorsitzenden. Mit etwa 100 interessierten Besuchern war diese Veranstaltung wieder sehr gut besucht. Den erfreulichen „Knaller des Abends" machte Herr Lorenz gleich zu Beginn öffentlich: Angebotsverbesserungen.

Angebotsverbesserungen

Ab 9. Oktober 2006 treten auf einigen Linien Verbesserungen im Fahrplan ein, die auf Kritik der Fahrgäste und Verkehrsstrom-Beobachtungen der S-Bahn zurückzuführen sind. Hier werden auch Vorschläge umgesetzt, die die IGEB gemacht hatte (s. SIGNAL 3/2006 ).

Der Berliner Fahrgastverband IGEB begrüßte diese Maßnahmen der S-Bahn Berlin ausdrücklich, besonders vor dem Hintergrund der SPNV-Kürzungen im Nachbarland Brandenburg. Ein neues Fahrplanheft erscheint aufgrund der eher geringen Anzahl an Änderungen jedoch nicht.

Fahrradmitnahme in den S-Bahnzügen

Die S-Bahn ist sehr erfreut darüber, dass die Kombination S-Bahn und Fahrrad gut angenommen wird, appellierte aber auch an alle Fahrgäste, mehr gegenseitige Rücksicht aufeinander zu nehmen. Sie möchte keine Reglementierung einführen, die den Fahrgästen vorschreiben würde, wo sie in welchen Situationen (mit/ohne Rad/Gepäck) sitzen sollen. Sie wies darüber hinaus explizit darauf hin, dass die Plätze im Mehrzweckabteil nicht nur exklusiv den Fahrgästen mit Rädern zur Verfügung stehen, sondern auch allen anderen.

Sanierungsmaßnahmen

In den nächsten Jahren stehen nur noch zwei große Sanierungsmaßnahmen an. Dies sind zum einen die Görlitzer Bahn und zum anderen der Bahnhof Ostkreuz und damit auch der Bahnhof Warschauer Straße und der Streckenabschnitt weiter bis zum Ostbahnhof. Hier wird es zu verschiedenen Bauzuständen, Schienenersatzverkehren (vorzugsweise an Wochenenden) und zeitlichen Linienänderungen kommen.

Weniger Warten auf die S-Bahn nach Köpenick. Ab 9. Oktober fährt die S 3 Ostbahnhof—Erkner abends alle 10 Minuten bis Köpenick, kündigte Betriebsleiter Eberhard Lorenz beim S-Bahn-Sprechtag an. Bemerkenswert ist, dass S-Bahn-Chef Günter Ruppert diesen Abend für die Bekanntmachung dieser und weiterer Angebotsverbesserungen auserwählt hatte. Foto: Florian Müller

Besondere Belastungen kommen dabei wiederholt auf das „Stiefkind" der S-Bahn - die S 3 - zu, auf deren Strecke darüber hinaus noch weitere Baumaßnahmen in Karlshorst und Köpenick vorgesehen sind. Die S-Bahn plant jedoch die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten und den notwendigen 10-Minuten-Takt auch während der Bauarbeiten aufrecht zu halten. Des Weiteren soll die S 3 aus Richtung Erkner kommend stets wenigstens bis Ostkreuz verkehren - abgesehen von notwendigen kurzzeitigen Schienenersatzverkehren. Eine von vielen Fahrgästen gewünschte Durchbindung der S 3 auf die Stadtbahn wird es allerdings bis zum Abschluss der Sanierung des Ostkreuzes nicht geben.

Erweiterungs- und Ausbaupläne

Weiteres

Jens Fleischmann

aus SIGNAL 5/2006 (Oktober/November 2006), Seite 9-10