Hessen

S-Bahn als Buskiller?

Nicht nur Freude bereitet die neue S-Bahn-Verbindung vom südhessischen Rodgau über Offenbach nach Frankfurt/Main.


DBV Hessen

1. Mär 2004

Nach der Eröffnung der S-Bahn am 14. Dezember 2003 hat sich die finanzielle Situation bei den Offenbacher Verkehrsbetrieben (OVB) weiter verschlechtert. OVB-Chef Joachim Bürger fürchtet jetzt, dass das Defizit der städtschen Verkehrsbetriebe von zuletzt 7,4 Millionen Euro nun auf neun Euro anwachsen könnte. Als Gründe nannte Bürger sinkende Erlöse aus dem Fahrkartenverkauf und die Abwanderung vom Bus zur S-Bahn. Da die Buslinien vermehrt Zubringer zur Schnellbahn seien und Fahrgäste damit kürzere Strecken fahren, gebe es durch die Einnahmeaufteilung im Rhein-Main-Verbund weniger Geld.

Um die Verluste zu verringern, wird die OVB verstärkt mit der Verkehrsgesellschaft Frankfurt/Main (VGF) zusammenarbeiten. Geplant sei eine gemeinsame Tochtergesellschaft, die künftig die Buslinien in der Lederstadt betreiben soll. Schon heute stelle die OVB keine neuen Busfahrer mehr ein, betonte Bürger.

Als eine weitere Ursache für den Defizitanstieg machte OVB-Pressesprecherin Regina Preis die immer weiter steigende Fahrpreise im RMV aus. Das schrecke potenzielle Fahrgäste ab, die zunehmend aufs Rad umstiegen oder zu Fuß gehen. Der DBV Bundesverband und Pro Bahn und Bus aus Hessen stellten dazu fest, dass auch in anderen Verbünden durch niedrigere Fahrpreise mehr Fahrgäste zu gewinnen seien.

DBV Hessen

aus SIGNAL 1/2004 (Februar/März 2004), Seite 31