Sachsen-Anhalt
1. Mai 2004
Die Bedienung von 280 Kilometern Schienennetz umfaßt die Ausschreibung des „Nordharz-Netzes". Die Ausschreibung wurde von der Nahverkehrsgesellschaft Sachsen-Anhalt (NASA) Ende März 2004 an die Connex-Gruppe vergeben. Neben Connex hatte sich auch die Deutsche Bahn AG (mit ihrer 100prozentigen Tochter „Harzbahn GmbH i. Gr.") an der Ausschreibung beteiligt; sie führt noch bis Ende November 2005 den Verkehr durch.
Fast drei Millionen Zugkilometer werden durch Regionalbahnen auf den Strecken des Nordharz-Netzes Magdeburg - Halberstadt - Thale, Halberstadt - Blankenburg, Halle - Halberstadt, Halberstadt-Wernigerode-Vienenburg und Könnern - Bernburg pro Jahr erbracht. Connex wird hier ab Dezember 2005 für zwölf Jahre den Verkehr durchführen und hat die Ausschreibung laut Mitteilung der NASA nicht nur wegen seiner Preisgünstigkeit gewonnen, sondern auch deshalb, weil Herstellung und Wartung der Fahrzeuge größtenteils in Sachsen-Anhalt erfolge (Halberstadt und Dessau) und das Unternehmen die hohen Umweltstandards erfülle.
Bei der Deutschen Bahn AG werden dadurch etwa 360 Arbeitsplätze (160 in der Region) wegfallen. Wie viele Arbeitsplätze bei Connex neu entstehen, ist noch nicht bekannt. Voraussichtlich in diesem Jahr sollen auch die Verkehrsleistungen ab 2007 in den Netzen Altmark-Börde-Anhalt und Sachsen-Anhalt-Süd vergeben werden.
Unverständlich für den DBV ist, dass in der Ausschreibung die Regionalexpress-Züge Halle - Hannover nicht enthalten waren, diese sind mittels Verkehrsvertrages - also ohne Ausschreibung - an die Deutsche Bahn AG gegangen. Zeit wird es, dass sich das Land und die NASA auch dem Umfeld der Bahnanlagen annimmt, hier ist die DB AG zuständig. So bleibt zu hoffen, dass das Bahnhofsprogramm (siehe dazu Artikel „Rahmenvereinbarung zu Bahnhöfen") schon bald erste Zeichen der Verbesserung zeigt. Denn es reicht nicht aus, nur saubere Züge fahren zu lassen. (Ik)
DBV Sachsen-Anhalt
aus SIGNAL 2/2004 (April/Mai 2004), Seite 31