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Die neue S-Bahn für Berlin und Brandenburg

Mit 500 neuen Viertelzügen startet die S-Bahn Berlin GmbH ins neue Jahrtausend. Beim feierlichen Roll-Out am 22. Februar in der Hauptwerkstatt Schöneweide stellte ein Firmenkonsortium aus Deutscher Waggon Bau AG (DWA) und ADtranz das erste Fahrzeug der neuen Generation vor.


S-Bahn Berlin GmbH

1. Mai 1996

Das feierliche „Roll-Out“ der neuen S-Bahn-Baureihe 481/482 fand am 22. Februar in Schöneweide in der traditionsreichen Hauptwerkstatt, dem früheren RAW Schöneweide, vor zahlreichen Ehrengästen statt. Am 12. Mai zwischen 10 und 18 Uhr können sich auch die Fahrgäste den neuen Zug ansehen, ebenfalls in Schöneweide. Die Bilder zeigen den Zug am 22. Februar. Blick in die Festhalle. Foto: Marc Heller
Der Innenraum der 2. Klasse. Foto: Marc Heller
Zwischen den beiden Wagen eines Viertelzuges besteht ein begehbarer Übergang. Die S-Bahn-Berlin GmbH überlegt, künftig sogar den Halbzug mit vier durchgehend begehbaren Wagen als kleinste Einheit zu bestellen. Foto: Marc Heller
Eingangstür zum umstrittenen Erste-Klasse-Abteil. Ärger verspricht auch die nach beiden Seiten, also auch in den Türraum schwingende Glastür. Foto: Marc Heller

In Anwesenheit des Regierenden Bürgenneisters Eberhard Diepgen und des Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium Hans Jochen Henke sowie zahlreicher Gäste übergab die Industrie den futuristisch anmutenden S-Bahn-Zug an den künftigen Eigentümer. "Mit den Fahrzeugen der Baureihe 481 knüpfen wir an die glanzvollen Zeiten an, die dieses Verkehrsmittel in den zwanziger Jahren berühmt gemacht haben." erklärte Klaus Daubertshäuser, Aufsichtsratsvorsitzender der S-Bahn Berlin GmbH und Nahverkehrsvorstand der Deutschen Bahn AG.

Die in den neuen Bundesländern entwickelten S-Bahn-Züge werden die z.T. noch immer im Einsatz befindlichen Altbaufahrzeuge aus der Anfangszeit der Berliner S-Bahn ersetzen, die nach rund 65 Jahren in den verdienten Ruhestand gehen. Hohe Instandsetzungskosten und die nicht mehr zeitgemäße Ausstattung dieser Waggons machen die Beschaffung der Baureihe 481 zu einer lohnenden und zwingenden Investition. Versuchsweise wurden die ersten 10 Viertelzüge mit einem 1. Klasse-Abteil ausgestattet. Mit der Farbgebung rot-gelb der Züge nehmen die Designer Bezug auf die traditionelle Farbgestaltung der Berliner S-Bahn.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH, Dr. Axel Nawrocki, erläuterte: "Mit einem Gesamtumfang von rund zwei Milliarden DM ist dies das größte Investitionsprogramm, das es je bei der Berliner S-Bahn gab. Die Beschaffung der neuen Baureihe 481 bedeutet einen gewaltigen Schritt nach vorn, der es uns ermöglicht, im künftigen Wettbewerb konkurrenzfähig zu sein." Finanziert werden die ersten 100 neuen S-Bahn-Züge vom Bund. Die übrigen 400 Viertelzüge bezahlt die S-Bahn Berlin.

Bevor die neuen S-Bahn-Züge den Fahrgästen zur Verfügung stehen, werden Experten von DWA, ADtranz und der S-Bahn Berlin GmbH die Fahrzeuge harten technischen Tests unterziehen. Mit dem erfolgreichen Abschluß aller Prüfungen sind die Voraussetzungen für die Zulassung der neuen Baureihe durch das Eisenbahn-Bundesamt erfüllt.

Voraussichtlich im Sommer 1997 werden erstmals Fahrgäste das neue Fahrzeug ausprobieren können. Der Einsatz der Baureihe 481 ist auf den Linien S5, S7 und S75 geplant. Schon am 12. Mai diesen Jahres können die Berliner und Brandenburger die "neue" S-Bahn zwischen 10 und 18 Uhr hautnah erleben. Beim Tag der offenen Tür in der Hauptwerkstatt Schöneweide (Zugang vorn S-Bf Betriebsbahnhof Schöneweide) haben die Besucher die Möglichkeit, sich ihr eigenes Urteil zu bilden.

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S-Bahn Berlin GmbH

aus SIGNAL 3-04/1996 (Mai 1996), Seite 2