Nahverkehr

Unüberlegt und peinlich

Das Hin und Her beim X26 hätte die BVG sich und ihren Fahrgästen ersparen müssen


IGEB

2. Jan 1998

Pünktlich mit der Weddinger Straßenbahnverlängerung am 25. Oktober wurde die Expressbuslinie X26 vollständig eingestellt. Zwar verkehrte nun die Linie 126 zwischen dem S- und U-Bf Jungfernheide und dem U-Bf Seestraße im 10-Minuten-Takt. Allerdings benötigt diese Linie laut Kursbuch bis zu 28 (!) statt bisher 11 Minuten Fahrzeit beim X26. Dazugleich alle relevanten Busspuren innerhalb kürzester Zeit beseitigt wurden, bleiben selbst diese Kursbuchangaben reines Wunschdenken. Fahrgastproteste bewogen die BVG dann dazu, den X26 zwischen S- und U-Bf Jungfernheide und dem U-Bf Seestraße ab dem 24. November wieder einzurichten. Er wird seither im 20-Minuten-Takt bedient. Zeitgleich verminderte die BVG das Angebot bei der Linie 126 durchgehend auf einen 20-Minuten-Takt.

Wegen der unterschiedlichen Linienführung bzw. der kürzeren Fahrzeit beim Expressbus ergänzen sich die beiden Linien X26 und 126 leider nicht zu einem dichteren Fahrabstand. Ausgerechnet von der Beusselbrücke Richtung Virchow-Klinikum/U-Bf Seestraße fahren die zwei Linien meist im Abstand von 2 bis 18 Minuten (!). Andere Buslinien verkehren in diesem Abschnitt nicht. Angesichts der Tatsache, daß mit diesem Angebot auch der noch immer nicht wiedereröffnete S-Bahn-Nordring ersetzt wird, ist diese Bedienung mehr als bescheiden.

IGEB

aus SIGNAL 9-10/1997 (Januar 1998), Seite 22-23