Nahverkehr

Vorschau auf die Busnetzänderungen in Spandau zum 31. Dezember 1998

Die Wiederinbetriebnahme der S-Bahn von Pichelsberg bis Spandau ist für die BVG Anlaß für Verminderungen im dortigen Busangebot.


IGEB
Abteilung Stadtverkehr

1. Dez 1998

Bus 137

Die Schleifenfahrt der Buslinie 137 (Bf Falkensee <-> Staaken, Reimerweg) zum U-Bf Altstadt Spandau entfällt zugunsten einer direkten Führung zum S- und U-Bf Rathaus Spandau. Mit dieser Linienverkürzung werden die zur S-Bahn umsteigenden Fahrgäste begünstigt, während Umsteiger zur U-Bahn-Linie 7 geringe Fahrzeitverlängerungen einplanen müssen.

U7 Rathaus Spandau — Rudow

Die Linie 7 bedient weiterhin von der S-Bahn entfernte Abschnitte und bietet wichtige Direktverbindungen von Spandau zur Wilmersdorfer Straße (S-Bahnhof noch in Randlage; fußläufiger Zugang absolut unattraktiv), zum Fehrbelliner Platz usw.

Die BVG selbst verändert die Umsteigebedingungen zu Lasten der "eigenen" U-Bahn-Linie und schickt die Fahrgäste zur S-Bahn - durchaus ein Anlaß zum Nachdenken über die Schlüssigkeit der in Berlin betriebenen Verkehrspolitik.

Erschließung Altstadt Spandau

Zudem wird durch die Aufgabe der Haltestelle U-Bf Altstadt Spandau auf der Linie 137 die Bus-Erschließung der Spandauer Altstadt weiter verschlechtert. Ein Blick auf den Stadtplan genügt, um zu erkennen, daß die dortigen Buslinien das Spandauer Zentrum allesamt in Randlage tangieren. Einzig verbleibende Ausnahme davon ist nunmehr die Linie 130, die weiterhin die wichtige Haltestelle Breite Straße bedient. Weil der 130er durch den Wegfall der Linie 231 zwischen Rathaus Spandau und U-Bf Ruhleben (über Freiheit) deren Streckenabschnitt zum Teil übernimmt, (zum Teil auch nicht, denn dieser Abschnitt wird nur noch zu den Hauptverkehrszeiten bedient; dafür fährt ja die S-Bahn!?), entfällt jedoch die Direktverbindung zwischen der Ruhlebener Straße und Charlottenburger Chaussee und der Breiten Straße. Die Fahrgäste aus diesen Bereichen haben Nachteile durch die deutlich verschlechterte Verbindung zu ihrem bezirklichen Zentrum und zum U-Bf Ruhleben.

Mittelfristig sollte die (teilweise) Wiederkehr der S-Bahn in den Bezirk Spandau zu grundsätzlichen Veränderungen im dortigen Busnetz führen. Ob die jetzt von der BVG durchgeführten Linienmaßnahmen ein Schritt in die richtige Richtung sind, ist durchaus fraglich.

IGEB
Abteilung Stadtverkehr

aus SIGNAL 10/1998 (Dezember 1998), Seite 10