Stadtverkehr
Bereits in SIGNAL 5/2014 haben wir auf die gravierenden Mängel bei der Fahrgastinformation am wichtigen Umsteigepunkt „U-Bahnhof Friedrichsfelde“ hingewiesen. Auch wenn es jetzt endlich eine erste Verbesserung gegeben hat, so ist dennoch sehr viel zu tun. Ein Situationsbericht.
9. Jul 2016
Vor einigen Wochen erlebte ein Fahrgast am U-Bahnhof Friedrichsfelde an der Bushaltestelle die folgende Situation: Es ist abends, ca. 21.30 Uhr. Der Fahrgast kommt mit der U-Bahn Friedrichsfelde an und möchte mit dem Bus 296 weiterfahren. Zufällig weiß er, dass er um diese Zeit den östlichen Ausgang nehmen muss. Anhand der Wegeleitung würde er sonst fälschlicherweise den anderen Ausgang nehmen. Er geht nun direkt zum hinteren der beiden Haltestellenmasten, da hier gut beleuchtet zu erkennen ist „296 S Karlshorst“. An dem Mast stand auch tatsächlich schon ein 296er Bus mit diesem Fahrziel und machte dort Pause. Also stellte sich der Fahrgast davor und wartete auf die in Kürze zu erwartende Abfahrt dieses Busses.
Wenige Minuten später kam allerdings ein weiterer 296er, ebenfalls mit Fahrziel Karlshorst. Allerdings hielt dieser am anderen Mast, wo zu diesem Zeitpunkt
aber gar keine Abfahrten dieser Linie, geschweige denn nach Karlshorst, stattfinden. Leider hat der Fahrgast das nicht bemerkt, da ihm die Sicht durch den Bus am richtigen Mast etwas versperrt war. Eine weitere Wartezeit und eine Menge Frust waren die Folge.
Dieses Beispiel zeigt, dass der aktuelle Zustand an dieser Haltestelle alles andere als optimal ist. Auf diesen, aber auch auf weitere Mängel hat die IGEB bereits im genannten Artikel hingewiesen. Was geschah seither? Ein Überblick:
Am Haltestellen-Standort in der Zachertstraße wurden die alten Haltestellen-Masten durch Kuben ersetzt, die im Gegensatz zu den vorherigen einfachen Haltestellenschildern bei Dunkelheit beleuchtet sind. Somit kann man jetzt wenigstens auch bei Dunkelheit die Fahrpläne der drei hier verkehrenden Buslinien lesen.
Auf ein zweites Wartehäuschen am vorderen Mast wurde bisher leider verzichtet, so dass die Fahrgäste hier auch weiterhin im Regen stehen.
Leider gibt es bei der Buslinie 296 keine Änderungen bezüglich der Abfahrten in Richtung „S Karlshorst“. Diese finden von zwei verschiedenen Haltestellen-Standorten statt. Während die Haltestelle in der Zachertstraße nur abends genutzt wird, finden die Abfahrten bis ca. 21 Uhr von einer Haltestelle am anderen U-Bahn-Ausgang, ca 200 m entfernt und leider nicht in Sichtweite, statt. Leider fehlen auch weiterhin jegliche Informationen zu diesen unterschiedlichen Haltestellen, sowohl im U-Bahnhof als auch an beiden Haltestellen-Standorten. Erreicht ein Fahrgast beispielsweise eine der beiden Haltestellen, wo zu diesem Zeitpunkt keine Abfahrten der Linie stattfinden, erhält er keinerlei Informationen, wo sein gewünschter Bus nun tatsächlich abfährt.
Was lässt sich hier verbessern? Hier könnte es von Vorteil sein, dass die Nutzung der Linie 296 auch in den Abendstunden inzwischen deutlich zugelegt hat, der letzte Bus um 21.11 Uhr ab S+U Lichtenberg ist immer sehr gut gefüllt. Deshalb sollte die Linie über die volle Betriebszeit auf der Gesamtstrecke (S+U Lichtenberg—S Karlshorst) verkehren. Damit hätte man auch das Problem unterschiedlicher Abfahrtsorte für die Fahrten in Richtung Karlshorst nicht mehr. (Vielleicht ist das ja einfacher umzusetzen, als ein paar Zettel zur Fahrgast-Information in die Haltestellen zu hängen.)
Die Buslinie 396 erreicht die Haltestelle vor dem U-Bahnhof Friedrichsfelde in beiden Fahrtrichtungen (S Karlshorst, S Nöldnerplatz). Warum hier aber tagsüber trotz zwei vorhandener Haltestellenmaste beide Richtungen vom selben Mast bedient werden, ist vollkommen unverständlich und äußerst verwirrend.
Noch verwirrender ist allerdings, dass an beiden (!) Masten das Fahrziel „396 S Karlshorst“ angebracht ist. Man muss also an einem der Masten zunächst genauer den Fahrplan studieren, bevor man weiß, an welchem man sich nun hinzustellen hat. Und tatsächlich finden die letzten Fahrten des Tages zum „S Karlshorst“ nicht mehr vom vorderen, sondern vom hinteren Mast statt.
Wie könnte hier jetzt eine Lösung aussehen? Es sollte nichts dagegen sprechen, vom hinteren Mast (wie bisher schon abends) sämtliche Fahrten nach Karlshorst und vom vorderen zum „S Nöldnerplatz“ durchzuführen. Sollte die genannte Maßnahme beim Bus 296 umgesetzt werden, gäbe es auch weniger betriebliche Konflikte mit hier abends Pause machenden Bussen dieser Linie. Ein kleiner Anfang in Bezug auf eine Verbesserung der Fahrgastinformation am U-Bahnhof Friedrichsfelde ist gemacht. Es wäre schön, wenn endlich auch die offenen Punkte noch erledigt würden.
IGEB Stadtverkehr
aus SIGNAL 3/2016 (Juli 2016), Seite 19-20