Regionalverkehr

Zukunft der Ostbahn

Bericht von der 3. Internationalen Ostbahnkonferenz


Karl-Heinz Boßan

1. Jan 2017

Mit den neuen PESA LINK-Triebwagen, die im deutschen und polnischen Bahnnetz zugelassen sind, wollte die Niederbarnimer Eisenbahn den grenzüberschreitenden Bahnverkehr auf der Ostbahn attraktiver machen. Doch eine Vielzahl von Problemen mit den Fahrzeugen und fehlendes Personal führten 2016 immer wieder zu schwerwiegenden Störungen und großem Ärger bei den Fahrgästen der RB 26. Foto: Florian Müller

Mobilität ist ein Zauberwort für die Zukunftsentwicklung von Landkreisen, Städten und Gemeinden. Mobilität von Personen und Gütern ist eine Basis für die Wahl des Wohnortes und für die Ansiedlung von Firmen. Die Ausarbeitung eines Konzeptes braucht seine Zeit, und die Umsetzung braucht dann 10 bis 15 Jahre. Die Region um die Ostbahn profitiert hier von einer bereits funktionierenden Lebensader. Aber es gilt darüber nachzudenken, welche Aktivitäten und Projekte gestartet werden sollten, damit die bereits in den Grundzügen geplanten und bekannten Anforderungen des Jahres 2030 erreicht werden können.

Damit sollte sich die 3. Internationale Ostbahnkonferenz am 20. Oktober 2016 in der brandenburgischen Kreisstadt Seelow beschäftigen. Ausgehend von der derzeitigen Einordnung dieser Eisenbahnstrecke in die jeweiligen vorhandenen Grundsatzdokumente der Bundesrepublik Deutschland,

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der Republik Polen und der Europäischen Union sowie Russlands, sollten sich die namhaften Referenten mit der Zukunft der traditionsreichen Eisenbahnverbindung Berlin—Piła—Kaliningrad auseinandersetzen. Eingeladen zu der Konferenz hatten die Städte Seelow und Kostrzyn nad Odrą.

Von der Konferenz sollten Impulse ausgehen für neue Strukturen der Zusammenarbeit und für gemeinsame Initiativen mit Zielrichtung Brüssel, Berlin und Warschau zur Umsetzung der Zukunftsvisionen möglichst in Regierungsabkommen und der Aufnahme in Europäische Verkehrsplanungen sowie natürlich in die Grundsatzdokumente der Länder Berlin und Brandenburg sowie der Woiwodschaften Lubuskie und Wielkopolskie.

Es geht um die weitere Entwicklung einer nachhaltigen Mobilität für Personen und für Güter in der ca. 7000 km² großen Region im Einzugsgebiet der 253 km langen Eisenbahnstrecke von Berlin bis Pila.

„Das Spiel ist noch nicht abgepfiffen, die Ostbahn hat immer noch große Chancen!“ – das war die Botschaft am Ende der Konferenz. Die 72 teilnehmenden Verkehrsexperten, Politiker und Unternehmer aus beiden Ländern berieten in Seelow über die Zukunft einer Strecke, die als wichtige europäische Verkehrsachse einst Berlin und Königsberg verband, das heute russische Kaliningrad. Derzeit fährt die Bahn zwischen Berlin-Lichtenberg und Kostrzyn, einzelne Züge sind bis Górzow unterwegs.

In fünf Thesen wurde am Ende der Podiumsdiskussion das Ergebnis der Konferenz zusammengefasst:

Die 4. Internationale Ostbahnkonferenz soll im April 2017 in Gorzów Wlkp. stattfinden.

Karl-Heinz Boßan

aus SIGNAL 6/2016 (Dezember 2016/Januar 2017), Seite 25