S-Bahn und Regionalverkehr
Umleitung wegen Bauarbeiten am Karower Kreuz
Endlich wird die Eingleisigkeit auf den Ferngleisen der
Stettiner Bahn im Bereich des
Karower Kreuzes beseitigt. Seit über zehn Jahren
ist diese Baumaßnahme mehrfach
geplant und verschoben – und neu geplant worden.
7. Mär 2017
Seit 9. Februar 2017 bis voraussichtlich April 2018 wird der Zugverkehr auf der Linie RE 3 (Stralsund bzw. Schwedt (Oder)—Angermünde—Bernau—Berlin Hbf—Jüterbog—Lutherstadt Wittenberg bzw. Falkenberg (Elster)) zwischen Bernau und Berlin Hbf wegen Bauarbeiten am Karower Kreuz kräftig durcheinander gebracht. Dabei wird diese Linie am Berliner Hauptbahnhof gebrochen. Die Züge des RE 3-Nordastes aus Schwedt (Oder) bzw. Stralsund enden in Berlin Hauptbahnhof, ebenso wie die Züge des RE 3-Südastes aus Lutherstadt Wittenberg bzw. Falkenberg (Elster). Zwischen Berlin-Gesundbrunnen und Bernau werden alle Züge über den Berliner Innenring, Berlin-Lichtenberg und den Berliner Außenring (ohne Halt in Hohenschönhausen) umgeleitet. Dies führt zu einer Fahrzeitverlängerung von ca. 25 Minuten.
Soweit ist diese Umleitung nachvollziehbar und sinnvoll, damit Fernreisende wenigstens umsteigefrei zum Berliner Hbf gelangen.
Der Bahnhof Lichtenberg wird von allen Zügen des RE 3 angefahren, aber nicht alle
RE 3-Züge halten dort. AUS Richtung Bernau ist es nur der Zug um 6.41 Uhr ab Bernau, der Montag bis Freitag als Verstärker bis Berlin Südkreuz verkehrt und in Lichtenberg nicht anhält.
In Gegenrichtung, also nach Bernau, sieht das anders aus. Zwischen 4 Uhr und 9 Uhr halten fünf (!) RE 3-Züge Richtung Angermünde nicht in Lichtenberg, ebenso ein Zug gegen 18 Uhr.
Hier heißt die Regel: Wir fahren in Lichtenberg durch, um die „Verspätung“ einzuholen, die durch die späteren Abfahrtzeiten in Berlin Hbf und Gesundbrunnen entstanden sind. Der Grund dafür liegt in der unzureichenden Streckenkapazität des östlichen Innenrings (sehr weite Signalabstände und damit große Abstände zwischen den Zügen) und den vielen ICE-Betriebsfahrten zum Werk Rummelsburg über diese Strecke. Der ICE blockiert somit den RE.
Das Durchfahren in Lichtenberg ist eine gefährliche Falle für alle Spontanfahrgäste. Ihnen bleibt dann nur, eine halbe Stunde später mit der RB24 nach Bernau zu fahren, um dort den nächsten Takt des RE 3 zu bekommen. Sehr ärgerlich und ein unhaltbarer Zustand.
Bereits im Zusammenhang mit dem desaströsen Bedienkonzept der RB 21/22 in Griebnitzsee (siehe SIGNAL 6/2016) hatte der Berliner Fahrgastverband IGEB gefordert: Es muss Fahrgästen möglich sein, in beiden Richtungen an einem Bahnhof ein- und aussteigen zu können! Das gilt ebenso für den RE 3, denn Lichtenberg ist ein wichtiger Umsteigebahnhof zu den Linien RB 12, RB 24, RB 25 und RB 26 sowie zur U- und S-Bahn. Pendler können nun also aus Richtung Bernau dort aussteigen, aber nicht in Richtung Bernau wieder einsteigen.
Wer zum jeweils anderen RE 3-Ast umsteigen will, muss bis zu 36 Minuten auf die Weiterfahrt mit dem folgenden Takt warten. Der Südast verkehrt unverändert nach dem Regelfahrplan und hat somit keinen direkten Übergang mehr zum „verlängerten“ Nordast.
Für den RE 5 wird immerhin ein bauzeitliches Brückenbauwerk am Karower Kreuz errichtet, so dass der Zugverkehr Gesundbrunnen—Oranienburg auch während der Bauzeit ohne Umleitung aufrecht erhalten werden kann. Für die Errichtung dieses bauzeitlichen Brückenbauwerks muss der RE 5 im Mai und im November 2017 sowie im Februar 2018 – jeweils für etwa einen Monat – aber dann doch unterbrochen werden.
Am 13. Mai 2017 beginnt der nächste Bauzustand mit geänderten Abfahrtszeiten. Der Berliner Fahrgastverband IGEB erwartet von der DB dann einen Halt des RE 3 mit allen Fahrten in Berlin-Lichtenberg. (md)
IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
aus SIGNAL 1/2017 (März 2017), Seite 11