Fernverkehr

Studie zu Nachtzügen

Auf Bitte des Verkehrsausschusses des Europäischen Parlaments wurde eine Studie erstellt, in der die Gründe für den Niedergang des Nachtzugverkehrs ermittelt werden sollten.


Michael Cramer
Mitglied des Europäischen Parlaments – Fraktion Die Grünen/EFA und Mitglied des Ausschusses für Verkehr und Tourismus

6. Aug 2017

Nachtzug der ÖBB in Wien Hbf. Die massiven Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten des Schienenverkehrs beeinträchtigen auch den Nachtzugverkehr in Europa. Umso bemerkenswerter ist das Engagement der Österreichischen Bundesbahnen, die ihr Angebot in Deutschland hoffentlich nicht nur halten, sondern ausbauen können. Foto: Christian Schultz

Herausgekommen sind wichtige Erkenntnisse für die europäische Verkehrspolitik. In Teilen kratzt die Studie jedoch leider nur an der Oberfläche und geht an wichtigen Stellen nicht ins Detail. So wird die Liberalisierung im Flug- und Busbereich als einer der Gründe angeführt, nicht aber der dabei forcierte unfaire Wettbewerb zwischen den Verkehrsträgern. Gerade im internationalen Verkehr ist die Streckenmaut für die Bahn besonders hoch.

Es ist auch zu fragen, warum die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) nach eigenen Aussagen Nachtzüge nun gewinnbringend betreiben können, die die Deutsche

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Bahn (DB) zuvor wegen angeblicher Unwirtschaftlichkeit aufgegeben hat. Die ÖBB möchte das Angebot in Zukunft sogar weiter ausbauen. Vor diesem Hintergrund scheint auch die Große Koalition in Berlin umzudenken. Sie hat die DB zu einer weitergehenden Kooperation im Nachtzugverkehr aufgefordert.

Michael Cramer
Mitglied des Europäischen Parlaments – Fraktion Die Grünen/EFA und Mitglied des Ausschusses für Verkehr und Tourismus

aus SIGNAL 3/2017 (August 2017), Seite 29