Fernverkehr
Fahrgastverbände fordern eine Durchbindung ab/bis Chemnitz
14. Mai 2018
Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 erhält die thüringische Stadt Gera nach über 10 Jahren endlich wieder eine Fernbahnanbindung. Ab dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2018 werden insgesamt drei Intercity-Zugpaare der Relation Ruhrgebiet—Kassel—Erfurt ab bzw. bis Gera Hauptbahnhof durchgebunden. Zum Einsatz kommen Intercity-Doppelstockzüge (Intercity 2). Diese seit langem überfällige Angebotsverbesserung ist erfreulich. Nach dem Rückzug der Deutschen Bahn verkehrte mit dem Interconnex-Zugpaar Gera—Leipzig—Berlin—Rostock bis Dezember 2006 das letzte Fernverkehrszugpaar von und nach Gera.
Eine weitere wichtige Verbesserung ergäbe sich, wenn die neuen Intercity-Züge nach Gera weiter bis zum sächsischen Chemnitz durchgebunden würden, denn auch diese
Großstadt mit knapp 250 000 Einwohnern ist seit der Einstellung des Interregio-Angebots zum Fahrplanwechsel am 28. Mai 2006 ohne eine Fernbahnanbindung.
Nach den aktuellen Plänen der Deutschen Bahn soll Chemnitz aber erst im Dezember 2032 (!) wieder an das Fernverkehrsnetz angebunden werden. Dieser Zeitraum ist deutlich zu lang!
Dringend erforderlich sind daher zeitnahe Verhandlungen des Bundeslandes Sachsen mit der Deutschen Bahn. Ziel sein sollte die Weiterführung der IC von Gera nach Chemnitz von Beginn an, also zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018.
Deutscher Bahnkunden-Verband (DBV) und IGEB Fernverkehr
aus SIGNAL 2/2018 (Mai/Juni 2018), Seite 23