Dredner Bahn

Mauerweg „verpennt“

Der Mauerweg entlang der Stadtgrenze hat immer noch eine Lücke im Bereich der Dresdener Bahn. Seit Anfang der 1990er Jahre ist geplant, eine Unterführung des Fuß- und Radweges unter den Bahngleisen anzulegen (ähnlich wie an der Anhalter Bahn), jedoch gab es bisher nichts als Ankündigungen. Ein längerer Umweg über Kopfsteinpflasterstraßen ist erforderlich.


Berliner Fahrgastverband IGEB

1. Jun 2020

Der Berliner Mauerweg (violett) ist an der Dresdener Bahn unterbrochen und erzwingt einen Umweg. Jahrelang hat die zuständige Gemeinde die Planung für eine Bahnquerung liegen lassen. Aber jetzt soll angeblich alles ganz schnell gehen... Karte: OSM

Die Unterführung für den Mauerweg ist nicht Bestandteil des Planfeststellungsverfahrens für die Dresdener Bahn, sondern sollte in einem eigenen Verfahren der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow geplant und gebaut werden. Die Gemeinde hat bisher aber kein großes Interesse gezeigt, die Planungen voranzutreiben, und ist nun offenbar von dem „plötzlichen“ Planfeststellungsbeschluss und dem bevorstehenden Baubeginn der Bahn überrascht. Immerhin wurde kürzlich die Finanzierungsvereinbarung unterschrieben. Nun drängt die Zeit. Wenn das Baurecht für die Unterführung nicht rechtzeitig vorliegt, besteht die Gefahr, dass die Bahn den Bahndamm an der Stelle ohne Berücksichtigung des Mauerweges herstellt. Ein nachträgliches Einfügen der Unterführung dürfte nur sehr schwierig, teuer und unter Streckensperrung der dann vielleicht schon neueröffneten Strecke möglich sein.

Die Gemeinde Blankenfelde-Mahlow äußert sich zweckoptimistisch, dass die Unterführung noch rechtzeitig mit dem Bahnbau hergestellt werden kann. Als Alternative schlägt die DB für den Mauerweg eine Brücke über die Bahntrasse vor, die unabhängig von den Bahnbauarbeiten hergestellt werden kann. Diese Brücke wäre aber wohl viel aufwändiger weil höher, länger und teurer als ein kurzer Tunnel unter den Gleisen.

Berliner Fahrgastverband IGEB

aus SIGNAL 2/2020 (Juni 2020), Seite 13