Berlin

SPD und Linke bremsen A100-Planung


Martin Schlegel, BUND Berlin

1. Dez 2009

Die Chancen, den Weiterbau der Berliner Stadtautobahn A 100 vom Dreieck Neukölln zum Treptower Park zu verhindern, haben sich verbessert. Am 23. November haben sich die Koalitionsfraktionen SPD und Linke geeinigt, die weiteren Planungsmittel in Höhe von 3,1 Millionen Euro zu sperren. Sie tragen damit der Meinungsbildung in ihren eigenen Parteien Rechnung, in denen es immer mehr Kritiker dieses verkehrspolitisch fatalen und mit 420 Millionen Euro bisher teuersten Autobahnabschnitts in Deutschland gibt. (s. SIGNAL 2/2009)

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) begrüßt die Entscheidung der Berliner Abgeordneten. Das ist ein weiterer Schritt, die A 100 zu verzögern. Senat und Senatsverwaltungen können jetzt nicht einfach weiter durchplanen. Mit dem Zeitgewinn kann nun die aktuelle Verkehrsprognose berücksichtigt werden. Es ist damit zu rechnen, dass diese den weiteren Rückgang des Autoverkehrs prognostiziert. Damit wird es der Verwaltung zunehmend schwerer fallen, den Autobahnbau zu rechtfertigen.

Da trotz der Entscheidung der Abgeordneten das laufende Planfeststellungsverfahren weitergeführt werden soll, muss der Protest anhalten. Sollte die bisherige Planung beibehalten werden, würden zahlreiche Anwohner und der BUND vor Gericht ziehen.

Martin Schlegel, BUND Berlin

aus SIGNAL 5/2009 (Dezember 2009), Seite 5