Fernverkehr

Intercity-Doppelstockzüge

Technische Probleme sorgen für erneute Verzögerungen


Deutscher Bahnkunden-Verband (DBV) und IGEB Fernverkehr

8. Mai 2016

Seit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 verkehren endlich nach jahrelangen Verzögerungen die ersten Intercity-Doppelstockzüge (IC 2) in der Relation Norddeich—Leipzig (IC-Linie 56). Der Einsatzplan sah ursprünglich vor, ab 14. Februar 2016 die Linie Dresden—Hannover—Köln (IC-Linie 55) umzustellen. Ab ca. März 2016 sollte die Linie Norddeich—Köln (IC-Linie 35) mit Verlängerung zweier Zugpaare über Kassel nach Weimar folgen (siehe SIGNAL 6/2015).

Diese Planungen konnten bislang jedoch nur teilweise realisiert werden. Grund für die erneuten Verzögerungen sind Wankprobleme der Fahrzeuge, die zwar nicht generell, aber immerhin auf einigen Streckenabschnitten auftreten. Beschwerden der Fahrgäste waren die Folge. Das unangenehme

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Wanken betrifft dabei insbesondere einen Abschnitt zwischen Leipzig und Magdeburg sowie mehrere kurze Abschnitte zwischen Hannover und Bremen. Seitens der Deutschen Bahn wurde betont, dass diese Querbewegungen nicht sicherheitsrelevant sind. Deutlich beeinträchtigt ist jedoch der Fahrkomfort.

Die notwendigen technischen Nachbesserungen sorgen nun für erneute Verzögerungen: Während die IC-Linie 35 derzeit umgestellt wird, sollen auf der IC-Linie 55 erst im Dezember 2016 Intercity-Doppelstockzüge verkehren.

Geändert wird an den Fahrzeugen sukzessive das Dämpfersystem; bis etwa Mitte 2016 soll bei allen Zügen die technische Anpassung abgeschlossen sein. Zusätzlich sollen eventuell auch noch geänderte Radprofile das Wanken weiter reduzieren.

IC mit den neuen Doppelstockwagen (IC 2) in Leipzig Hbf. Getrübt wird die Freude an den neuen Zügen allerdings durch ein unangenehmes Wanken auf einigen Streckenabschnitten. Zwischen Halle (Saale) Hbf und Leipzig-Mockau wurde die Höchstgeschwindigkeit deshalb sogar auf 120 km/h herabgesetzt. Das erfordert nun fahrzeugseitig technische Nachbesserungen und sorgt damit für erneute Verzögerungen beim Einsatz. Foto: Christian Schultz

Auch wenn sich die Auswirkungen dieses jüngsten Zeitverzugs in Grenzen halten: Die Einführung neuer Fahrzeuge ist nun zum wiederholten Mal mit Schwierigkeiten und Ärgernissen für die Bahnkunden verbunden; hierzu gehören leider auch technische Störungen an den Türen und der Fahrzeugsteuerung. Imageschäden für den Schienenpersonenfernverkehr sind die Folge – und das alles vor dem Hintergrund der ohnehin bestehenden Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten des Schienenverkehrs!

Deutscher Bahnkunden-Verband (DBV) und IGEB Fernverkehr

aus SIGNAL 2/2016 (Mai 2016), Seite 26