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Demontage des stillgelegten Containerbahnhofs Zwickau. Foto: EFWO |
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Nach Auskunft der Sächsischen Staatsregierung
wurde der Zwickauer Umschlagbahnhof
durch den Betreiber 1999 geschlossen
und zwischenzeitlich an ein Zwickauer Unternehmen
vermietet, welches Stahl und
Beton umsetzte. Der Mietvertrag sei nicht
verlängert worden und ein weiterer Nutzer
fand sich im Jahr 2006 nicht, so der Betreiber,
die Deutsche Umschlagsgesellschaft Straße
Schiene mbH (DUSS). Die DUSS ist ein Tochterunternehmen
der DB Netz AG.
Im Wesentlichen wurde die Stilllegung der
Krananlagen mit der innerstädtischen Lage,
der dementsprechend erschwerten Anbindung
und den komplizierten Nutzungsbedingungen
für die Anlagen begründet. Die
Gleis- und Krananlagen entsprächen nicht
den heutigen Standards für Anlagen des
kombinierten Verkehrs. Eine Sanierung sei
aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich
gewesen.
Die innerstädtische Lage sowie eine angeblich
schwierige Anbindung als Begründung
für die Stilllegung heranzuziehen, ist
nicht nachvollziehbar. Auf die Anbindung
zum Güterumschlagplatz Zwickau wurde
seit Gründung der DB AG bei Wartung und
Erneuerung kein Wert gelegt, obwohl dieser
optimal und zentral gelegen ist. Und
was versteht man unter komplizierten Nutzungsbedingungen?
Beziehen sich diese auf
bürokratische Hürden, so ist die DB AG dafür
verantwortlich zu machen. Meint man die
praktische Nutzung, so sollte man auf erfahrene,
ggf. ehemalige Transportarbeiter zurückgreifen,
die wissen wie man einen Kran
bedient. Ausrüstungsgegenstände nachzurüsten
dürfte im Imperium DB AG wohl nicht
das Problem sein.
Entscheidender dürfte die Verkehrsstrategie
des Freistaats Sachsen zugunsten
des GVZ Glauchau gewesen sein. Dessen
ausdrückliche Sicherung dürfte für die
Muldestadt Zwickau zur Minderung als
Güterumschlagsstandort beitragen. Aber
zu fragen ist, ob der weltweit steigende
Containerverkehr für Südwestsachsen keine
Rolle spielt? Tagtäglich rollen Lkw mit
Containern durch Zwickaus Innenstadt
hindurch.
Es liegt also klar auf der Hand: Nicht die
fehlenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
sind die Ursache der Schließung
eines intakten Güterumschlagplatzes, sondern
Interessenlagen, in die der Güterumschlagbahnhof
Zwickau nicht passt – so,
wie man einen modernen, neu gebauten
Containerbahnhof in Chemnitz auch nicht
wollte und diesen demontierte.
Die Verkehrsstrategie des Freistaats Sachsen
beeinträchtigt die künftige verkehrliche
Entwicklung der Stadt Zwickau, welche
sich übrigens eindeutig für einen Güterumschlagplatz
am betreffenden Standort
positioniert hat. Die gesamte Region sollte
schnell intervenieren, bevor der letzte Containerkran
verschwunden ist. So jedenfalls
betreibt man keine Verlagerung der Güter
von der Straße auf die Schiene.
EFWO „Friedrich List“ im DBV
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