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„Berlin braucht eine Schlichtungsstelle Nahverkehr“,
forderte der Berliner Fahrgastverband
IGEB in seiner Jahrespressekonferenz
am 20. April 2006. Drei Jahre später
war es dann soweit. Und jetzt existiert die
Schlichtungsstelle bereits ein Jahr lang. Sie
hat ihren Sitz in Berlin, ist aber auch für die
Nahverkehrsfahrgäste in Brandenburg und
Sachsen-Anhalt zuständig.
Wenn es heute nach Ansicht aller Beteiligten
unstrittig ist, dass diese Schlichtungsstelle
zu einer dauerhaften Einrichtung werden
muss, so ist dies das Verdienst insbesondere
vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen
(VDV), Landesgruppe Ost, bei dem diese
Schlichtungsstelle angesiedelt ist, und
von den beiden Schlichtern, Günter Ruppert,
ehemaliger Chef der Berliner S-Bahn, und
Dietrich Hinkefuß, einst stellvertretender
Leiter der Berliner Senatskanzlei.
Für das zweite Jahr der Schlichtungsstelle
Nahverkehr wünscht sich der Berliner Fahrgastverband
IGEB:
- Die Bekanntheit der Schlichtungsstelle
und ihrer Arbeit muss noch verbessert
werden. Dazu müssen auch die Verkehrsunternehmen
beitragen.
- Die Verständlichkeit und vor allem Lesbarkeit
des Internetauftritts kann noch verbessert
werden. So ist die Schrift zu klein
und zu kontrastarm. (Das gilt leider auch
für die Internetseiten der anderen Schlichtungsstellen.)
- Wer im Internet nach der „Schlichtungsstelle
Nahverkehr“ sucht, landet zunächst
einmal in Nordrhein-Westfalen. Denn hier
gibt es eine solche erfolgreiche Institution
schon seit vielen Jahren. Mit der Einrichtung
der neuen „söp Schlichtungsstelle
für den öffentlichen Personenverkehr“ ist
die Situation für die Fahrgäste noch unübersichtlicher
geworden. Der Name lässt
nicht erkennen, dass es hier um den Fernverkehr
geht. Deshalb muss sichergestellt
sein, dass eine Fahrgastbeschwerde, die
bei einer nicht zuständigen Schlichtungsstelle
eingereicht wurde, stets von dieser
Schlichtungsstelle direkt an die zuständige
Stelle weitergeleitet wird.
- Alle Verkehrsunternehmen sollen sich an
der Finanzierung und Durchführung der
Schlichtung beteiligen. Die Unternehmen
der Deutschen Bahn haben zwar
von Beginn an inhaltlich mitgewirkt,
sich aber nicht an der Finanzierung der
Schlichtungsarbeit für Berlin, Brandenburg
und Sachsen-Anhalt beteiligt. Zumindest
die S-Bahn Berlin GmbH wird
sich allerdings wohl schon bald auch an
der Finanzierung beteiligen. Das wäre
ein gutes Signal für das zweite Jahr der
Schlichtungsstelle.
Schlichtungsstelle Nahverkehr für Berlin,
Brandenburg und Sachsen-Anhalt
Postfach 12 06 26, 10596 Berlin
kontakt (ät) schlichtungsstelle-nahverkehr-ost.de
www.schlichtungsstelle-nahverkehr-ost.de Berliner Fahrgastverband IGEB
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