Im Streit um die „Eurovignette“ wurde erneut
eine Studie vorgelegt, die die Gegner
einer Einführung externer Kosten in die Straßenmaut
eindeutig schwächt. Im Auftrag der
Generaldirektion Verkehr der Europäischen
Kommission präsentierte das Joint Research
Centre aus Sevilla seine Ergebnisse zu den
direkten und indirekten Auswirkungen der
Erhebung einer Straßeninfrastruktur-Maut,
der sogenannten Eurovignette.
Auf der Berechnungsgrundlage von
sechs ausgewählten Korridoren wurde
die Kostenauswirkung auf Endpreise und
grenzüberschreitende Straßengütertransporte
geschätzt. Ergebnis: Die Endpreise
für Verbraucher erhöhen sich bei der Einbeziehung
externer Kosten nur minimal, z.B.
um 0,03 Prozent für eine Jeans. Insgesamt
würden die Transportkosten im Durchschnitt
um 3 Prozent steigen. Für einen
Euro IV-Lkw zum Beispiel würden die Zusatzkosten
bei ca. 0,04 Cent pro Fahrzeugkilometer
liegen.
Dennoch wären die positiven Auswirkungen
enorm: Aufgrund einer höheren
Effizienz und einem wandelnden Logistikverhalten
können sowohl Kraftstoffverbrauch
wie auch CO2-Emissionen (minus
8 Prozent) gesenkt werden. Insgesamt
rechnen die Experten mit 10 bis 30 Milliarden
Euro an Mehreinnahmen für nachhaltige
Mobilität. Trotz dieser eindeutigen
Ergebnisse ist der Ministerrat der EU
weiterhin ohne klare Position und eine
Einigung zeichnet sich frühestens für das
zweite Halbjahr 2010 ab. Michael Cramer, MdEP
Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament
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