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Draisine auf der Werdauer Waldbahn. Mit den Fahrten soll die stillgelegte Bahnstrecke Wünschendorf—Werdau-West im Gespräch bleiben. Foto: EFWO |
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Eine vorübergehende Wiederbelebung
der stillgelegten Bahnstrecke
Wünschendorf—Werdau-
West gab es vor kurzem auf dem
Abschnitt Teichwolframsdorf
(Thüringen) und Langenbernsdorf
(Sachsen). Der Eisenbahnförderverein
Westsachsen/Ostthüringen
Friedrich List aus Zwickau,
Mitglied im Deutschen Bahnkunden-
Verband, der die Strecke mit
einer Bürgerbahn reaktivieren
will, bot an zwei Tagen Fahrten
mit einer Draisine an. Mit Muskelkraft
betrieben dauerte eine
Tour auf der 3,5 Kilometer langen
Strecke der ehemaligen „Waldbahn“
20 Minuten. Die Resonanz
der Gäste war gut, obgleich die
Draisinenfahrten auf Dauer ein
schwacher Trost sein werden.
1999 fuhr auf der Strecke zwischen
Werdau-West und Teichwolframsdorf
der letzte Zug, ein Jahr später wurde die
Strecke stillgelegt – für den Eisenbahnförderverein
EFWO Friedrich List Zwickau ein
unerträglicher Zustand. Die Mitglieder des
EFWO setzen sich seit 2007 für die Waldeisenbahnstrecke
ein und können mittlerweile
einige Erfolge verbuchen.
Nachdem sie vor drei Jahren eine Handhebel-
Draisine nur zwischen Teichwolframsdorf
und Langenbernsdorf pendeln lassen konnten,
ist die Strecke nun bedeutend länger. So
ist es jetzt erstmals seit Stilllegung des Eisenbahnbetriebes
möglich, durchgängig von
Werdau-West über Langenbernsdorf nach
Teichwolframsdorf zu fahren. Abenteuerlustige
Bahnfans konnten zu Pfingsten 2010 die
Strecke per Draisine testen.
„Das war ein gewaltiger Kraftakt“, betont
André Ackermann vom Eisenbahnförderverein.
Vier bis fünf Vereinsmitglieder
mussten in den letzten Monaten dafür
sorgen, dass die Strecke tatsächlich frei ist.
Das hieß unter anderem Baumpflege und
mühevolles Einsammeln von Gegenständen,
die auf den Schienen lagen. „Es hat
sogar jemand einen Strohballen ins Gleisbett
geworfen und angezündet“, erzählt
Ackermann, um zu verdeutlichen, womit
die Vereinsmitglieder zu kämpfen haben.
Mit jeder Menge Enthusiasmus hat es
der Verein jedoch geschafft und
kann die Draisinenfahrten anbieten,
die sich in der Vergangenheit
immer großer Resonanz erfreut
haben.
Dass die Draisine zwischen
Teichwolframsdorf und Werdau-
West rollt, ist André Ackermann
besonders wichtig. Mit dieser
Aktion will der Verein nicht nur
zeigen, dass sich an der Werdauer
Waldeisenbahn etwas tut, sondern
auch Druck ausüben. Denn
der Verein wartet auf eine Betriebsgenehmigung
für die noch
immer gewidmete Bahnstrecke.
Wenn diese erst einmal da
wäre, könnten auch motorisierte
Fahrzeuge wie etwa der Schienentrabi
zum Einsatz kommen.
Dann könnten andere Vereine
die Strecke mit ihren Fahrzeugen
nutzen, so die Vorstellung. „Wenn
es nach uns gehen würde, dann hätten wir
dieses Angebot anderen Vereinen schon
im letzten Jahr gemacht“, so Ackermann
kritisch, weil die Betriebsgenehmigung
noch immer nicht vorliegt. Mit den Draisinefahrten
will der Verein auf die Strecke
aufmerksam machen und beweisen, dass
sie keineswegs zum alten Eisen gehört,
sondern es durchaus noch eine Nutzung
für sie gibt.
EFWO im DBV
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