Die Fraktion der Grünen/EFA hat den Bericht
des Europaabgeordneten Marian-Jean
Marinescu (EVP) über ein europäisches
Schienennetz für einen wettbewerbsfähigen
Güterverkehr im Europäischen Parlament
abgelehnt. Sie will die größtmögliche
Flexibilität für alle Verkehre und keine einseitige
Priorität für den Güterverkehr. Nur
so können die vorhandenen Kapazitäten
effizient genutzt werden.
Die Fraktion unterstützt den sogenannten
„One-Stop-Shop“, im grenzüberschreitenden
Verkehr der einzige Ansprechpartner
für die Kunden. Nun soll dieser aber
auch über die Trassenvergabe entscheiden.
Für Länder mit stark frequentiertem Schienennetz
und Mischverkehren wäre das eine
Katastrophe.
Es gibt aber noch ein weiteres Defizit:
Obwohl die Finanzmittel von 20 Milliarden
Euro auf 8 Milliarden fast gedrittelt wurden,
soll die Anzahl der Güterverkehrs-Korridore
von 6 auf 9 erweitert werden. Das ist glatte
Realitätsverweigerung!
Der Korridor 3 „Stockholm—Malmö—
Kopenhagen—Hamburg—Innsbruck—Verona—
Neapel—Palermo“ hat z. B. vier Probleme:
- Das Projekt einer festen Fehmarnbeltquerung
wird zementiert
- Hamburg ist für den Schienenverkehr ein
Flaschenhals
- Die in der Schweiz gerade fertiggestellten
beiden Alpentunnel werden ignoriert
- Die Brücke über die Straße von Messina
wird ein europäisches Projekt
Die kostengünstigere, kürzere und schnellere
Alternative ist die Verbindung von Kopenhagen
über Rostock nach Nürnberg und
durch die neugebauten Schweizer Alpentunnel
nach Neapel.
Nur mit einer anderen Verkehrspolitik
kann der Klimawandel gestoppt werden.
Sinnlose Großprojekte gepaart mit Realitätsverweigerung
verschlingen nur Geld.
Deshalb haben die Grünen im Europäischen
Parlament diesen Bericht abgelehnt. Michael Cramer, MdEP
Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament
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