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Nachfolgend geht es leider wieder einmal
um die Schwerfälligkeit der Berliner Verkehrsverwaltung
und der BVG, diesmal allerdings aus der Sicht einer Bürgerinitiative
außerhalb der Stadt Berlin. Die Gruppe
Stadtverkehr von ARGUS in Potsdam hatte
nach dem Fall der Mauer die Idee, die bis
Steinstücken verkehrende BVG-Buslinie 18,
heute 118, um ca. 1,8 km nach Potsdam-Babelsberg
hinein zu verlagern. Auf der Suche nach besseren
ÖV-Verbindungen zwischen Berlin und Potsdam bot sich diese
Strecke geradezu an, weil durch die Verlängerung
das Umsteigen auf mehrere Bus- und Tramlinien des
Verkehrsbetriebes in Potsdam (ViP) ermöglicht werden kann. Als
Nebeneffekt erhielten die Berliner in Steinstücken
eine häufigere Busbedienung für
ihre Siedlung. Auch könnte mit der Verlängerung
die Buslinie 113 (bisher 99) entlastet
werden, was dringend nötig ist.
Doch die Berliner Senatsverkehrsverwaltung
und die BVG lehnten die Verlängerung ab. Warum?
Auf unsere erste mündliche Ansprache am 30.6.1990 reagierte der
BVG-Vertreter noch zurückhaltend positiv.
Man erwäge eine Verlängerung nach Wiederherstellung
der durch die Mauer unterbrochenen Straße. Aber als die Straße fertig
war, geschah gar nichts. Also folgten von
uns ein Schreiben an den damaligen Verkehrssenator
Wagner und eines an die Abgeordnetenhausfraktion seiner Partei, der
SPD. Die Senatsantwort war negativ, die
Begründung: Fahrzeug- und Personalmangel.
Von der SPD wurde das ARGUS-Anliegen immerhin begrüßt.
Diese Antworten
befriedigten uns natürlich nicht. Wir baten
deshalb den Berliner AL-Abgeordneten
Michael Cramer um eine Kleine Anfrage.
Aber die Senatsantwort war unverändert
negativ. Neue Hoffnung schöpften wir aufgrund
ähnlicher Forderungen von Bezirksamt und Politikern
in Berlin-Zehlendorf.
Doch vergeblich. Der große Fahrplanwechsel
zum Sommer 1991 brachte keine Änderung.
Anläßlich der Eröffnung der Potsdamer
Buslinie 629 zum Zehlendorfer U-Bahnhof
Krumme Lanke nutzen wir die Möglichkeit
zu einem erneuten Gespräch mit der BVG
Die ernüchternde Antwort: Die BVG könne
nicht ohne Auftrag des ViP auf Potsdamer
Gebiet fahren. Der Potsdamer Betriebschef
bestätigte dies, fügte aber hinzu, daß die
BVG für eine Verlängerung nach Potsdam
zu viel Geld verlange. Also schrieben wie
erneut Briefe. Während der Brandenburger
Minister Wolf die Verlängerung begrüßte
und den Beginn von Verhandlungen ankündigte,
schob man von Berliner Seite nun
bauliche Probleme vor und kündigte die
Prüfung einer Verlängerung zum 1.4.1992
an. An diesem Tag soll endlich die S-Bahn-Linie 3 von
Wannsee nach Potsdam Stadt
verlängert werden. Allerdings will die BVG
dann auch die Buslinie 113 einstellen.
Nach letzten Meldungen bestehen tatsächlich Chancen,
daß die Linie 118 am 1.4.92
verlängert wird. Wer sich zuvor noch einmal
den heutigen Mißstand ansehen will, kann dies am
28.September mit dem Besuch des Berliner
S-Bahn-Tages verbinden. Denn der findet
dieses Jahr nicht in Berlin, sondern im Bahnhof Griebnitzsee statt.
ARGUS Potsdam Gruppe Stadtverkehr
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