Oft wird behauptet, der Autoverkehr sei die
Melkkuh der Nation. In Wahrheit ist jedoch
das Gegenteil der Fall: Die vom Autoverkehr
verursachten Kosten sind zu einem großen
Teil ungedeckt und müssen von anderen
Bürgern, der Umwelt und zukünftigen Generationen
getragen werden. Das zeigt
eine am 6. Dezember 2012 im Europäischen
Parlament vorgestellte Studie des Verkehrswissenschaftlers
Prof. Dr. Udo Becker von
der Technischen Universität Dresden. Die
von der grünen Europa-Fraktion in Auftrag
gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis,
dass jedes Auto in der EU im Durchschnitt
jährlich 1600 Euro an ungedeckten („externen“)
Kosten verursacht. Dies ist vor allem
auf Unfälle, Klimaschäden, Lärm und Luftverschmutzung
zurückzuführen. Für die EU
summiert sich dies auf einen Gesamtbetrag
von 373 Milliarden Euro pro Jahr auf, was
3 Prozent des jährlichen Bruttoinlandprodukts
der EU entspricht.
Diese – vorsichtig kalkulierten – Ergebnisse
senden ein klares Signal an die Politik: Die
wahren Kosten des Verkehrs müssen endlich
internalisiert werden. Nur dann können auf
Basis der Marktpreise rationale und nachhaltige
Entscheidungen getroffen werden. Die
EU hat die „Internalisierung der externen
Kosten“ als offizielles Ziel ausgegeben und
mit großen Mehrheiten in Parlament und
Rat bestätigt – auch mit Zustimmung der
deutschen schwarz-gelben Bundesregierung.
Nun müssen konkrete Schritte folgen.
Davon würde alle profitieren: Wir könnten
einen großen Teil der Kosten des Autoverkehrs
vermeiden, ohne die Bürger zusätzlich
zu belasten. Dafür müssen die Preise die
richtigen Signale setzen. Ich bin überzeugt,
dass wir bezahlbare Mobilität sichern und
zugleich das Klima schützen können.
Die gesamte Studie sowie eine Zusammenfassung
finden Sie unter
www.michael-cramer.eu Michael Cramer, MdEP
Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europäischen Parlament
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