Am 13. Juli 2000 will das Abgeordnetenhaus von Berlin auf Antrag
von CDU und SPD eine Entschließung über die „Verbesserung
des Öffentlichen Personennahverkehrs" annehmen. Die IGEB begrüßt
jede Anstrengung, dem ÖPNV endlich den notwendigen
Stellenwert zu geben.
Neben vielen positiven Aspekten findet
sich in der Entschließung aber auch folgender
Satz: „Im Zusammenhang mit dem
elektronischen Ticket ist im Schnellbahnnetz
ein geschlossenes System mit Zugangssperren
einzurichten."
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Wie in Paris sollen auch die Berliner Fahrgäste ein paar zusätzliche Barrieren überwinden, bevor sie S- und U-Bahnen benutzen dürfen. Das jedenfalls haben die Abgeordneten der CDU und SPD am 13. Juli 2000 mehrheitlich im Abgeordnetenhaus beschlossen. Foto: Matthias Horth |
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Der Brandgeruch auf dem U-Bahnhof
Deutsche Oper ist noch nicht verflogen,
trotzdem will die Regierungskoalition die
U-Bahnhöfe für 125 Millionen DM verbarrikadieren.
Eine notwendige und wichtige
Lehre aus dem Brand auf dem U-Bahnhof
Deutsche Oper ist aber, daß Fluchtwege
frei zugänglich und erkennbar sein müssen.
Die Zugänge zu den Bahnhöfen sind
die ersten Flucht- und Rettungswege.
Auch beim Brand am 8. Juli 2000 erreichte
die Feuerwehr zuerst den Bahnsteig über
den normalen Zugang. Hätte die Feuerwehr
erst Sperren zersägen sollen, damit
sie mit ihren Rettungsgeräten problemlos
auf den Bahnsteig gekommen wären?
Demgegenüber hat die S-Bahn Berlin
GmbH nicht die Absicht, ihre Bahnhöfe
mit Zugangssperren auszurüsten. Danach
stehen die Kosten in keinem Verhältnis zur
Schwarzfahrer-Quote. Außerdem lassen
die Bahnhöfe vielerorts einen nachträglichen
Einbau nicht oder nur mit erheblichem
Kostenaufwand zu. Auch denkmalpflegerische
und sicherheitstechnische Belange
stehen dem entgegen.
Die IGEB fordert die Berliner Abgeordneten
dazu auf, BVG und Senatsverkehrsverwaltung
mit der Erarbeitung eines vernünftigen
und umfassenden Konzeptes
zur Fahrgastbetreuung und zur Attraktivitätssteigerung
des öffentlichen Personennahverkehrs
zu beauftragen. Zugangssperren
sind dabei aber sehr kontraproduktiv.
Zugangssperren stellen nicht nur für ältere
Fahrgäste und für Fahrgäste mit Behinderungen,
Kinderwagen, Gepäck oder
Fahrräder eine zusätzliche Barriere zur
ÖPNV-Nutzung dar, sondern verschlingen
sowohl bei der Anschaffung wie auch im
laufenden Unterhalt erhebliche Gelder,
ohne daß Schwarzfahren - wie das Beispiel
Paris zeigt - gesenkt werden können. IGEB
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