Die Länder Brandenburg und Berlin haben
weitere vier Regionalbahnstrecken
mit einer Verkehrsleistung von jährlich
rund 3,5 Millionen Zugkilometern ausschreiben
lassen. Für Brandenburgs Verkehrsminister
Hartmut Meyer wird der
Wettbewerb auf der Schiene dadurch
weiter forciert.
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Liniennetz von 1996. Die Ausgeschriebenen Strecken sind fett nachgezeichnet. Die Ostbahn verläuft als Strecke 206.26 von Lichtenberg über Straußberg, Müncheberg nach Küstrin. |
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Hartmut Meyer: „Mit dieser Ausschreibung
kommen wir unserem Ziel wieder
ein Stück näher, nach und nach alle Strecken
im Land nach wettbewerbsrechtlichen
Gesichtspunkten zu vergeben. Mehr
Wettbewerb bringt bessere Dienstleistung
bei niedrigeren Preisen. In der Vergangenheit
haben viele private Betreiber
bereits großes Interesse an der Teilnahme
an dieser Ausschreibung signalisiert".
Die Ausschreibung betrifft Strecken im
Verkehr zwischen Brandenburg und Berlin
und erfolgt deshalb in Zusammenarbeit
der beiden Länder.
Verantwortlich für die Organisation der
Ausschreibung ist ein eigens von den beiden
Verkehrsressorts eingerichtetes Ausschreibungsbüro
in Potsdam. Folgende
Regionalbahnstrecken (RB) in Berlin und
Brandenburg sind ausgeschrieben:
RB 25
Berlin-Lichtenberg -
Werneuchen - Tiefensee
RB 36
Berlin-Lichtenberg - Beeskow -
Frankfurt (Oder)
RB 60
Berlin-Lichtenberg - Eberswalde -
Frankfurt (Oder)
RB 63
Eberswalde - Templin
Die Vertragslaufzeit beginnt am 12. Dezember
2004 und endet am 13. Dezember
2014. Bis zum 28. Januar 2002 müssen
Teilnahmeanträge in deutscher Sprache
beim Ausschreibungsbüro eingegangen
sein.
Da es sich um eine beschränkte Ausschreibung
mit öffentlichem Teilnahmewettbewerb
handelt, werden zehn der Interessenten
gezielt nach einer ersten Vorauswahl
bis spätestens zum 28. März
2002 zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert.
Nach der genauen Prüfung und
Bewertung wird entschieden, wer den
Zuschlag erhält.
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Ob den Bahnhof Lichtenberg ab 2004 im Regionalverkehr planmäßig auch andere Betreiber als die DB AG anfahren? Foto: Marc Heller |
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Die erste Ausschreibung eines Teilnetzes
im Jahr 1997 wurde von der DB Regio gewonnen,
die die betreffenden Strecken
seitdem für das Land kostengünstiger betreibt
als zuvor „Dies war der schlagende
Beweis für die positiven Effekte durch
Wettbewerb", so Meyer.
Bewerber müssen nachwiesen, dass sie
fachlich und wirtschaftlich in der Lage
sind, den Betrieb der Strecken sicherzustellen.
Dies sind zum Beispiel:
- Nachweis der finanziellen und wirtschaftlichen
Leistungsfähigkeit des Unternehmens
durch Bankauskunft,
- Erklärung über die Beteiligungsverhältnisse
an dem Unternehmen,
- Nachweis über den Eintrag in das Berufs-
oder Handelsregister nach Maßgabe
der Rechtsvorschriften des Landes,
in dem der Bewerber ansässig ist.
- Zulassung als Eisenbahnverkehrsunternehmen
oder Darstellung, wie diese bis
zur Betriebsaufnahme erlangt werden
wird.
Land Brandenburg
Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr
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