|
Am 30. März verstarb plötzlich und völlig unerwartet
der BVG-Vorstandsvorsitzende Andreas
Graf von Arnim an einer Lungenembolie.
Von Arnim, gerade mal 46 Jahre alt, hinterläßt
seine Frau und seine beiden Söhne.
Von Arnim war seit Oktober 2002 bei der
BVG als Vorstandsvorsitzender tätig. Er sollte
die BVG sanieren und fit für den Wettbewerb
machen. Dabei zeichnete sich von
Arnim durch unkonventionelle Ideen und
großes Engagement aus. Auch Tabu-Themen
griff er in dem Wissen auf, daß sich bei
der „alten" BVG vieles ändern müsse, wenn
sie demnächst im Wettbewerb mit anderen
Unternehmen bestehen können soll. Um seine
oft richtigen Erkenntnisse auch umsetzen
zu können, unterschätze er allerdings das
Erfordernis, sich viele Verbündete zu suchen,
zum Beispiel im Berliner Abgeordnetenhaus.
Auch aus Fahrgastsicht gab es mehrfach Anlaß
zu kritischen Fragen und Kritik, doch ist
hoch zu schätzten, daß von Arnim für die
Fahrgastbelange immer ein offenes Ohr
hatte. Schon wenige Wochen nach Arbeitsantritt
suchte er von sich aus das Gespräch
mit dem Berliner Fahrgastverband IGEB.
Überzeugend war auch sein Einsatz für das
sogenannte Sozialticket, für dessen Zustandekommen
er auch Widerstände im eigenen
Haus überwand.
Der Berliner Nahverkehr hat durch den Tod
von Arnims einen schweren Verlust erlitten.
Dem Ausdauersportler von Arnim, der sich
in seiner Freizeit dem Radfahren und Langlauf
gewidmet hatte, traute man den langen
Atem zu, der nötig ist, um die BVG vor dem
„Aus" zu bewahren. Daß die BVG-Mitarbeiter
die angestrebten Veränderungen noch heute
eher als Bedrohung denn als Chance zur
Bestandssicherung wahrnehmen, gehört zu
den vielen unvollendeten Projekten des Andreas
von Arnim. IGEB-Vorstand
|