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In der Hessenschiene Nr. 58 wurde darauf
hingewiesen, daß für den Bahnanschluß der
Kreisstadt Eschwege an die Nord-Süd-Verbindung
Göttingen—Bebra neue Geldquellen
gesucht werden. Doch dann teilte die
Hessisch-Niedersächsische Allgemeine am
30. März 2005 mit, daß die seit 1985 stillgelegte
Schienentrasse zwischen der Eschweger
Innenstadt und dem überregionalen
Schienennetz von der Deutsche Bahn Netz
AG für 435.000 Euro zum Verkauf angeboten
werde. Ausschließlich Eisenbahn-Infrastruktur-Unternehmen
(EIU) können den 3,3 km
langen Schienenstrang kaufen oder auch für
33.500 Euro jährlich pachten.
Hintergrund
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In Eschwege West zweigt die Strecke nach Eschwege Stadt ab. Für die stillgelegte rund drei Kilometer lange Strecke möchte die Deutsche Bahn 435.000 Euro haben. Foto: Jürgen Lerch |
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Über diese Schiene soll eines der größten Vorhaben
in Nordhessen für den Personennahverkehr
möglich werden, der Bau des neuen
Stadtbahnhofs Eschwege, um die Kreisstadt
des Werra-Meißner-Kreises wieder an das
Schienennetz zu bringen. Weil der Bund sich
wegen fehlender Einnahmen aus der Lkw-Maut
aus der Finanzierung des Projektes zurückgezogen
hat, sucht der Nordhessische
Verkehrsverbund (NW) jetzt einen privaten
Betreiber der Strecke. „Wir hoffen sehr, daß
sich bis zum Ende der Ausschreibungsfrist
ein Käufer für die Strecke findet, den wir
dann mit dem Betrieb beauftragen können",
erklärte NW-Sprecherin Susanne Henckel.
Durch Einsparungen beim Leit- und Sicherungssystem
und durch Absenkung der Ausbaustandards
wurde die Investitionssumme
in die Strecke von vorher 22 auf jetzt noch
14 Millionen Euro gedrückt, erläuterte Henkkel.
Dafür müßten Bahnsteige in Niederhone
und der Kernstadt Eschwege gebaut und die
Strecke modernisiert werden. Der NW sei im
Gespräch mit einigen EIU, erklärte Henckel.
Sollte es zu einem Abschluß kommen,
könnte noch 2005 das rund einjährige Planfeststellungsverfahren
anlaufen. Auf die
Stadt Eschwege käme die Aufgabe zu, in der
Kernstadt einen Busbahnhof, ein Park-and-rail-Parkdeck
und ein Empfangsgebäude zu
bauen. Außerdem müßte der neue Stadtbahnhof
durch entsprechende Straßenneubauten
an die Verkehrswege angebunden
werden. (hh) Pro Bahn & Bus Hessen
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