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Als der Fernbahnhof Zoologischer Garten
1984100 Jahre alt wurde, war es nicht leicht,
die West-Berliner und Westdeutschen dafür
zu interessieren. Die Nachwehen des Desinteresses
sind noch heute spürbar, wenn
beispielsweise Ingulf Leuschel, Fahrplanchef
Fernverkehr der DB AG, allen erzählt,
der Fernbahnhalt Zoo sei ein Ergebnis der
deutschen Teilung. Umso bemerkenswerter
ist es, wie viele (West-)Berliner sich nun für
diesen Bahnhof engagieren. Den Anfang
machte im Mai die FDP mit einem Antrag
im Abgeordnetenhaus. Es folgte im Juni die
CDU des am meisten betroffenen Stadtbezirks
Charlottenburg-Wilmersdorf mit dem
Start einer Unterschriftensammlung für ein
Bürgerbegehren. Im Juli startete dann die
im Westteil Berlins bekannte Pastorin Helga
Frisch eine parteiübergreifende Unterschriftensammlung.
Kurz darauf rief die Bundestagsabgeordnete
Franziska Eichstädt-Bohlig
zusammen mit den Berliner Grünen zur
Unterstützung dieser Aktion auf. Und im
August startete die SPD die Verteilung von
Protestpostkarten zum Versand an Bahnchef
Hartmut Mehdorn sowie Aufkleber „Stop!
Fernbahnhof Zoo muss bleiben!" Natürlich,
es ist Wahlkampf. Wir freuen uns dennoch,
denn viel zu selten wird ein Bahnthema zum
Wahlthema. Dem zweiten Halbsatz müssten
sich sogar Hartmut Mehdorn und Ingulf Leuschel
anschließen können. Berliner Fahrgastverband IGEB
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