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Ein Hoffnungschimmer: Durch die neue Struktur der BVG müssen Kostenrechnungen
aufgestellt werden, und so wird der Untemehmensbereich Tram zukünftig mit dem
Untemehmensbereich Omnibus etwaige SEV-Leistungen abrechnen müssen. Bei
Verkehrsbetrieben, die schon immer wirtschaftlich arbeiten mußten, ist allein
aus Kostengründen "Bauen unter Betrieb" der Regelfall. Das Beispiel aus
Potsdam (s.u.) zeigt, daß man auch dort schon sehr viel weiter ist als in
Berlin.
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Was im vereinigten Berlin undenkbar ist, wird in Potsdam längst praktiziert. Mit Hilfe einer auf die bestehenden Gleise aufgelegten "Kletterweiche" kann unter Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes gebaut werden, hier auf der Langen Brücke. Dabei wird ein kurzer Strek- kenabschnitt eingleisig im Zweirichtungsverkehr befahren, während am Nachbargleis gearbeitet werden kann. Bleibt die Frage, warum so etwas in Berlin nicht möglich ist? Foto: Johann Hartl |
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Heftig kritisiert wurde von vielen Besuchern die mangelnde Information über
die zahlreichen Betriebseinschränkungen. Hauptärgemis ist dabei
"ViBB-aktuell", das wegen seiner breiten Streuung ein fabelhaftes Instrument
der Fahrgast-Information sein könnte. Aber in diesem Monatsheft stehen
entweder gar keine, falsche oder verspätete Informationen. Und die Kritik
wurde durch die letzten Ausgaben wieder bestätigt. Weder die laufenden
Streckensperrungen An der Wuhlheide noch die von Herrn Dr. Predl bereits auf
dem Tram-Sprechtag am 6. September (!) angekündigten Gleisbauarbeiten am
Hackeschen Markt sind in der November-Ausgabe (!) auch nur erwähnt. Die
Geduld der Fahrgäste ist vor allem angesichts einer solchen
Fahrgast-Nichtinformation erschöpft.
Auf wenig Verständnis stieß bei den Besuchern auch die anhaltende Weigerung
der BVG, in den Abendstunden ein Anschlußsicherungssystem wenigstens an
einigen zentralen Punkten im Netz (z.B. Köpenick Schloßplatz) einzuführen.
Und durch das dogmatische Festhalten an dem Entschluß, Doppelhaltestellen zu
beseitigen, werden
den Fahrgästen, wie eindringlich am Beispiel Bf Schöneweide geschildert,
völlig unnötig direkte Anschlüsse "verweigert".
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Foto: I. Schmidt |
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Gleisbauarbeiten am Hackeschen Markt. Acht Tram-Linien wurden deswegen für über zwei Wochen eingestellt, ohne daß es einen SEV gab. Stattdessen wurden den Fahrgästen abenteuerliche Ausweichrouten (siehe Tafel) empfohlen. Und in "ViBB-aktuell" gab es zu diesen gravierenden Angebotseinschränkungen und Linienveränderungen (wieder) überhaupt keine Information. Foto: Frank Lammers |
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Foto: I. Schmidt |
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Risiko. Dank günstiger Witterung kamen die Bauarbeiten am Hackeschen Markt zügig voran. Das Bild links wurde am 22. November, das Bild rechts am 1. Dezember aufgenommen. Foto: I. Schmidt |
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Daß die meisten Probleme bei der Tram jedoch nicht durch den Betreiber
verursacht werden, wurde nicht erst beim Stichwort "Beschleunigung" deutlich.
Der Berliner Senat ist immer noch nicht bereit, mit konsequenter
Ampel-Bevorrechtigung die erforderlichen Voraussetzungen für den effektiven
Einsatz moderner Tram-Fahrzeuge zu schaffen. So gewähren auf der neuen
Vorzeige-Strecke der Linie 20 nur fünf Ampeln der Tram die Vorfahrt. An allen
anderen Kreuzungen
wird sie z.T. bewußt benachteiligt. Hinzu kommt, daß wegen fehlender oder
verwaschener Gleisabmarkierungen immer wieder Autos auf den Gleisen stehen
und die Weiterfahrt der Tram blockieren. Allein am Kupfergraben würde sich
die feste Installierung eines Krans lohnen, der falsch parkende Fahrzeuge
vom Gleis hebt!
Und noch eins wurde deutlich. Wenn nicht ab 1995 eine deutliche Aufstockung
der Gelder für die Streckensanierung erfolgt, werden die BVG Vertreter nicht
nur die Vielzahl der Langsamfahrstellen im Netz zu beklagen haben, dann
wird es auch Streckenstillegungen geben.
IGEB
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