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Wenig schmeichelhaftes Zeugnis für den europäischen Eisenbahnmarkt

Alle zwei Jahre erstellt die Europäische Kommission einen Bericht zum Zustand des europäischen Eisenbahnmarktes. Am 13. Juni 2014 legte die Behörde die neueste Ausgabe vor. Und die fällt ernüchternd aus: Trotz vieler Bemühungen bleibt eine echte Renaissance des Bahnverkehrs in Europa bisher aus. Der Anteil an der gesamten Verkehrsleistung ist lediglich wieder auf dem Niveau von 1998 angelangt. 32 Prozent der Europäerinnen und Europäer fahren nie mit dem Zug, nur 6 Prozent nutzen die Bahn mindestens einmal pro Woche. Das liegt unter anderem an dem als unzureichend empfundenen Serviceniveau der Bahnunternehmen: Im Verbraucherbarometer liegt der Bahnsektor in der Qualitätsbewertung auf Platz 27 von 30.

Neben diesen wichtigen Daten enthält der Bericht jedoch auch fragwürdige Schlussfolgerungen. So wertet die EU-Kommission die Vergütung im Rahmen von Verkehrsverträgen als Subvention – obwohl für jeden Euro eine klare Gegenleistung vereinbart ist. Deshalb kommt der Bericht zu dem irrigen Schluss, der europäische Schienenverkehr sei stark subventioniert. Dabei ist bei einer ehrlichen Betrachtung der wahren Kosten klar: Ausgerechnet die umweltfreundliche Schiene wird im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern bei Steuern, Abgaben und Subventionen massiv benachteiligt!

Michael Cramer, MdEP
Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und Tourismus im Europäischen Parlament

aus SIGNAL 4/2014 (August/September 2014), Seite 28

 

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