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Zachertstraße mit Blick Richtung Robert-Uhrig-Straße. Von dieser kürzlich sanierten Bus-Haltestelle „U Friedrichsfelde“, die vor allem von Umsteigern von der U-Bahn zum Bus intensiv genutzt wird, fahren die Busse von insgesamt 3 Linien in einem teilweise ungünstigen System von den beiden hinteren Haltestellen-Masten ab. Foto: Jens Ullrich |
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Für das Umfeld des U-Bahnhofs stehen
mehrere Buslinien als Anschlussverbindung
für die Fahrgäste zur Verfügung, wovon
rege Gebrauch gemacht wird. Neben
der bezirksübergreifenden Linie 194, die
von Marzahn bis Neukölln unterwegs ist,
gibt es noch zwei lokale Linien (296, 396),
die für eine Feinerschließung in den Lichtenberger
Ortsteilen Friedrichsfelde, Rummelsburg,
Tierpark und Karlshort sorgen.
Endlose Umbauzeit
Im Februar 2014 wurde etwas überraschend
mit dem Umbau der Einstiegshaltestelle
am U-Bahnhof begonnen. Im Internet
wurde auf den Entfall der Umsteigehaltestelle
zunächst nicht hingewiesen.
Auf Nachfrage per E-Mail
Ende Februar wurde die
entsprechende Information
auch im Internet verbreitet.
Zumindest
die Busfahrer sagten
an den ersten Tagen recht
zuverlässig an der vorherigen
Haltestelle „Rummelsburger
Str./U Friedrichsfelde“ an,
dass die folgende Haltestelle
entfällt und bereits hier zur
U-Bahn umgestiegen werden
muss.
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Umgebungsplan des U-Bahnhofs Friedrichsfelde. Grafik: Holger Mertens |
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Für die Fahrgäste verlängerten
sich die Wege während
der Bauzeit ein ganzes
Stück, da sowohl die für die
ankommenden Fahrgäste zur
Verfügung stehende Haltestelle
„Rummelsburger Str./U
Friedrichsfelde“ als auch die
für die abfahrenden Fahrgäste
vorrübergehend genutzte
Haltestelle „R.-Uhrig-Str./Zachertstr.“
einen zusätzlichen
Weg von knapp 200 Metern
sowie das Überqueren von
einer bzw. zwei Ampeln
notwendig machten. Somit
konnte man nur hoffen, dass
die Baumaßnahme nicht allzu
lange andauert.
Doch es dauerte tatsächlich
über zwei Monate (bis ca.
Anfang Mai), diese eine Haltestelle
neu zu bauen. Was
wurde eigentlich gemacht?
Neben einer neuen Bordsteinkante
und der Neupflasterung
des Bürgersteigs kam
es auch zu einer Erneuerung
des Fahrbahnbelags im Haltestellenbereich.
Doch wer im Mai dachte, es
sei nun überstanden, der irrte.
Die fertige Haltestelle wurde
aus unersichtlichen Gründen
(fehlende Genehmigung?
sichtbare Bauarbeiten gab
es jedenfalls keine mehr) nicht in Betrieb
genommen. Auf Nachfrage im Juni wurde
mitgeteilt, dass man einen Inbetriebnahme-Termin
nicht nennen könne. Tatsächlich
dann erst am 9. Juli, sage und schreibe fünf
Monate nach Beginn der Maßnahme, wurde
die Haltestelle wieder in Betrieb genommen.
Wirklich ärgerlich war nun, dass für den
Fahrgast keine relevanten Änderungen zur
früheren Haltestellensituation erkennbar
waren, die gerade in Bezug auf Fahrgastinformation
und Fahrgastlenkung dringend
notwendig gewesen wären. Aber dazu
später mehr.
Situation heute
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Exemplarisch zeigt das Bild die Ziele der Linie 396, die in beiden Richtungen vom mittleren der drei Haltestellenmasten abfährt. Am hinteren Mast gibt es ebenfalls Fahrten des 396er nach Karlshorst, allerdings nur wenige am Abend. Foto: Jens Ullrich |
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Doch wie stellt sich nun die Situation für
Umsteiger von der U-Bahn zum Bus an
der Haltestelle in der Zachertstr. dar? Insgesamt
gibt es drei Haltestellenmaste, die
hintereinander aufgestellt sind. Der vordere
dient nur zu Betriebszwecken, an den
beiden hinteren halten Busse für den Einbzw.
Ausstieg von Fahrgästen.
Beim Betrachten der Tabelle zeigen sich
mehrere Probleme bezüglich der Fahrgastinformation
bzw. eher Fahrgastverwirrung.
Unkritisch ist eigentlich nur die Linie 194
zu sehen.
Beim Bus 296 gibt es tagsüber nur Fahrten
zum Bahnhof Lichtenberg. Allerdings
abends nach 21 Uhr, wenn der Abschnitt
dorthin nicht mehr bedient wird, endet die
Linie am U-Bahnhof Friedrichsfelde, und
von dieser Haltestelle erfolgen die Abfahrten
für die Gegenrichtung, welche tagsüber
vom anderen U-Bahn-Ausgang (Richtung
Alexanderplatz) erreicht werden. Schon
dieser Umstand ist für Umsteiger völlig verwirrend,
da sie ihren Anschlussbus bis 21.14
Uhr über den westlichen U-Bahn-Ausgang,
ab 21.34 Uhr über den östlichen Ausgang
erreichen. Entsprechende Informationen
gehören hier schon auf den U-Bahnsteig.
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Überblick der Busse von der Haltestelle am U-Bf Friedrichsfelde |
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Noch verwirrender ist die Situation
beim Bus 396, der die Haltestelle vor dem
U-Bahnhof in beiden Fahrtrichtungen erreicht.
Warum hier trotz zwei Haltestellenmasten
Busse in beide Richtungen vom
selben Mast abfahren, ist unverständlich
und führt bei Fahrgästen immer wieder zur
Benutzung des falschen Busses, weil nur
auf die Liniennummer, nicht aber auf das
Fahrziel geachtet wird.
Und warum dann für die letzten Fahrten
nach Karlshorst plötzlich der andere Mast
als der tagsüber angefahrene genutzt
wird, ist noch weniger einleuchtend. Die
Linie endet zwar ähnlich wie der Bus 296
abends bereits am U-Bahnhof. Allerdings
findet die Wartezeit der Busse am vorderen
der drei Masten statt, so dass kein Grund für
eine Änderung der Abfahrten nach Karlshorst
für die wenigen Fahrten erkennbar ist.
Selbst für die Busfahrer scheint dieser Zustand
verwirrend zu sein. Einige halten am
mittleren, einige am hinteren Mast. Andere
in der Mitte zwischen beiden.
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Alter Standort der Haltestelle Robert-Uhrig-Str./Zachertstr. mit Blick auf den neuen Standort ca. 150 Meter weiter im Hintergrund. Eine durchaus zu begrüßende Verlegung. Auch diese neue Haltestelle war bereits Anfang Mai betriebsfertig und es wurde dafür auch das Wartehäuschen vom alten zum neuen Standort umgesetzt. Die neue Haltestelle wollte man aber nicht in Betrieb nehmen, bevor die Haltestelle am U-Bahnhof in Betrieb geht, um den Umsteigeweg nicht noch weiter zu verlängern. Nur hatte das zur Folge, dass die Umsteiger nun über zwei Monate im Regen standen, da ja das Wartehäuschen bereits umgesetzt war. Wirklich sehr ärgerlich. Foto: Jens Ullrich |
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Warum also hat man es im Zusammenhang
mit dem Umbau der Haltestelle eigentlich
nicht geschafft, diese bereits im
alten Zustand schlechte Lösung endlich zu
ändern? Man hat es sich einfach gemacht
und die Masten am alten Standort mit gleicher
Linienverteilung wieder aufgestellt.
Ein weiteres Problem am Abend ist die
Tatsache, dass zwar zwei der drei Linien
vom hinteren Mast abfahren, dort aber für
keinerlei Beleuchtung gesorgt wurde, um
den Fahrplan lesen zu können. Ein Wartehäuschen
mit Beleuchtung steht wie schon
früher nur am mittleren Mast.
Neben der Lösung der genannten Probleme
sollte grundsätzlich die Haltestelle
im Sinne einer umfassenden Fahrgastinformation
zusätzlich Daisy-Anzeiger erhalten.
Fazit
Wenn sich eine prinzipiell einfache Baumaßnahme
so unendlich lange hinziehen
kann, kann man nun durchaus nachvollziehen,
dass auch der neue Flughafen BER
noch nicht fertig sein kann. Und dabei ist
es auch egal, ob es nun an den eigentlichen
Baumaßnahmen oder den behördlichen
Genehmigungen gelegen hat. Es hat
einfach viel zu lange gedauert. Und das ist
nur ein Beispiel von vielen, wo es in Berlin
in letzter Zeit zu unerklärlich langen Baumaßnahmen
kommt. Im hier gezeigten
Beispiel kommt ärgerlicherweise noch
dazu, dass die Fahrgäste, die so lange auf
die erneuerte Umsteigehaltestelle warten
mussten, auch weiterhin mit vollkommen
unzureichenden Fahrgastinformationen
leben müssen. Es besteht also dringender
Handlungsbedarf!
IGEB Stadtverkehr
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