Direkt neben der Warschauer Brücke liegt
der eher unbekannte Helsingforser Platz.
Doch für den ÖPNV spielt er eine wichtige
Rolle. Mitten über den Platz führt die Wendeschleife
der Straßenbahnlinie M 13 und
nachts endet hier die anstelle der U 1 fahrende
Buslinie N1.
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Der Umbau des Helsingforser Platzes vom Verkehrs- zum Stadtplatz ist gelungen. Die Straßenbahnschleife wurde gekonnt integriert und ist dank taktiler Platten und abweichendem Bodenbelag trotzdem auffällig genug, um nicht übersehen zu werden. Foto: Holger Mertens |
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Der einstige Verkehrsplatz in Dreiecksform
mit grüner Mittelinsel samt Straßenbahngleis
wurde zu einem modernen Stadtplatz umgestaltet.
Die Helsingforser Straße wurde am
Südschenkel für den wenigen Autoverkehr
gesperrt und der Schenkel der Revaler Straße
zur Anbindung der Helsingforser Straße
in einen verkehrsberuhigten Bereich umgewandelt.
Der dritte Schenkel behielt seine
Verkehrsfunktion, die einst isolierte Mittelinsel
soll in der nun eher kargen Gestaltung an
die nordische Lage der namensgebenden
Stadt erinnern. Das Straßenbahngleis führt
auch weiterhin mitten über den Platz, doch
wirkt es dabei weder störend noch trennend,
ist aber dennoch auffällig genug, um wahrgenommen
zu werden. Kurzum: Eine gelungene
Integration.
Neugestaltet wurde auch die angrenzende
Marchlewskistraße, durch die nun die
Buslinie 347 auf kompletter Länge fährt. Die
Bushaltestellen sind als direkt anfahrbare
Haltestellenkaps ausgeführt, so dass der
Bus nicht mehr in eine „Parklücke“ einlenken
und an den Bordstein heranfahren muss.
Dadurch kann die freizuhaltende Fläche
verkürzt werden und ein Zuparken der Haltestelle
wird unterbunden. Mit der neuen
Haltestelle Pillauer Straße wird das Wohngebiet
deutlich besser erschlossen und die
Dathe-Oberschule hat nun direkt vor dem
Schultor eine Haltestelle.
Die neue Linienführung wirkt: Die Auslastung
der Busse ist auch auf dem Abschnitt
nördlich des S-Bahnhofs Warschauer Straße
angestiegen.
Mit einer Weiterführung vom U-Bahnhof
Weberwiese über die Straße der Pariser
Kommune zum Platz der Vereinten Nationen
könnte eine weitere Schule angeschlossen und
eine derzeit fehlende Querverbindung
zum Volkspark Friedrichshain ohne Mehraufwand
hergestellt werden. Als Kompensation für
den Abschnitt zwischen Weberwiese und Ostbahnhof
könnte die Linie 142 zu den Betriebszeiten der Linie
347 über Franz-Mehring-Platz als Schleifenfahrt
über Rüdersdorfer Straße, Fredersdorfer Straße und
Marchlewskistraße zum U-Bahnhof Weberwiese verlängert werden.
Da die Busse jetzt schon eine 1,1 km lange
fahrgastfreie Schleifenfahrt nördlich vom
Ostbahnhof durchführen, wäre der Mehraufwand
für 1,9 km Fahrgastfahrt verhältnismäßig
gering.
Die neue 347er-Linienführung ermöglicht
nun den lange geplanten Umbau der
Warschauer Straße zwischen dem gleichnamigen
S-Bahnhof und dem Frankfurter Tor.
Während der Bauarbeiten steht je Fahrtrichtung
nur eine Spur zur Verfügung, so dass
der Bus im Stau gestanden hätte. Nun begrenzt
sich die Staugefahr auf den Abschnitt
zwischen Stralauer Allee und Helsingforser
Straße, von dem ohne Abmarkierung auch
die Straßenbahnlinie M 10 betroffen ist.
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Der sinnvolle Umbau der Warschauer Straße hat begonnen. Doch in der 1. Bauphase liegt die Einengung auf eine Fahrspur ungünstig mitten auf der Warschauer Brücke, statt bereits am U-Bahnhof. Folge: Die Straßenbahnen der Linie M 10 brauchen nicht mehr eine Minute über die Brücke, sondern stehen im Durchschnitt etwa 5 Minuten im Stau! Foto: Tom Gerlich |
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Künftig soll die Warschauer Straße neben
zwei Fahrspuren pro Richtung auch einen
Angebotsstreifen für Radfahrer und einen
breiteren Fußweg aufweisen. Der Platzgewinn
wird erreicht, indem Parkplätze in die
umliegenden Straßen verlagert werden. Für
den Lieferverkehr werden Lieferzonen bereitgestellt,
wodurch die Lieferfahrzeuge
dann weder Rad- noch Fußwege blockieren
sollen. An der Kreuzung Kopernikusstraße/Warschauer
Straße wird die derzeit fehlende
südliche Fußgängerfurt ergänzt.
Eine Zusammenlegung und Verschiebung
der Haltestelle Revaler Straße ist bisher nicht
vorgesehen, könnte aber mit einer Verlängerung
der M 13 zum U-Bahnhof Warschauer
Straße und dem damit verbundenen
Einsatz von Zweirichtungsstraßenbahnen
erfolgen. Diese Fahrzeugumstellung sollte
sowieso schnellstmöglich erfolgen, da die
rechtsseitigen Haltestellen am Frankfurter
Tor abgerissen werden sollen und die M 13
dort dann, im zuletzt gar nicht so seltenen
Umleitungsfall, ohne Halt und Anschluss zur
U 5 durchfahren müsste. Es bleibt zu hoffen,
dass der Betriebsleiter Straßenbahn im Sinne
der Fahrgäste und Betriebssicherheit interveniert,
um Abriss und Fahrzeugumstellung
in zeitlichen Einklang zu bringen.
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Anwohnerinformation für die neue Linienführung an der Haltestelle Pillauer Str. Foto: Tom Gerlich |
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Bisher nicht in den direkten Umbauplänen
enthalten ist die dringend notwendige
Verlegung der Bushaltestelle Grünberger
Straße/Warschauer Straße der Linie 240.
Nach der Umlegung der Linie 347 könnte
diese nun auch in Fahrtrichtung Storkower
Straße direkt hinter die Kreuzung gelegt und
damit die Umsteigewege verkürzt werden.
Derzeit liegt sie in einer „Parklücke“ etwa
100 Meter von der Kreuzung entfernt und ist
häufig zugeparkt. (ge)
IGEB Stadtverkehr
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