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Bahnhof Velten 1988. Als Folge des Mauerbaus gab es von 1961 bis 1983 zwischen Hennigsdorf und Velten einen S-Bahn-Inselbetrieb. Anschließend fuhr die Deutsche Reichsbahn hier lokbespannten Züge (Oberleitungsbetrieb). Foto: Peter-Michael Müller, Berlin |
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Der Berlin-Brandenburgische Bahnkunden-
Verband begrüßt das merkbar gestiegene Interesse
der Berliner Umlandgemeinden an der
Wiederherstellung „ihres“ S-Bahn-Anschlusses.
Nach Falkensee und Rangsdorf bemüht
sich jetzt auch die Stadt Velten intensiv um die
Wiederherstellung des bis 1983 bestandenen
S-Bahn-Anschlusses.
Eine gute Schienenanbindung in die Bundeshauptstadt
ist die einzige Alternative zu
den Staus auf den Straßen. Leider jedoch verfolgt
die brandenburgische Landesregierung
den falschen Weg, wenn sie statt des Ausbaus
von Bahn- und Busangeboten die Priorität
auf den Ausbau des Straßennetzes setzt. Wir
teilen nicht die Ansicht der Landesregierung,
dass für jedes zusätzliche Bahn- und Busangebot
irgendwo anders das vorhandene
Angebot gekürzt werden müsse. Wenn die
S-Bahnen über den heutigen Endpunkt
Hennigsdorf hinaus tagsüber alle 20 Minuten
weitere sechs Kilometer bis nach
Velten führe, entstände dadurch für
viele Berufspendler und Schüler ein
interessantes Angebot und eine wirkliche
Alternative zur Pkw-Nutzung. Für
Touristen aus Berlin würde der Landkreis
Oberhavel mit seinen zahlreichen
touristischen Angeboten durch die Anreise
mit öffentlichen Verkehrsmitteln
noch interessanter werden. Klagen von Schülern
und Eltern, dass das heutige Sitzplatzangebot
nicht ausreiche, wären Vergangenheit.
Die Bundesregierung hatte in der Vergangenheit
zugesagt, den Wiederaufbau durch Übernahme
von 60% der Kosten zu unterstützen.
Durch den Wegfall der auf diesem Abschnitt
heute fahrenden Regionalbahnen könnte ein
Teil der Mehrausgaben aufgefangen werden.
Der Bahnkunden-Verband schlägt auch vor,
durch die Einrichtung neuer Haltepunkte (z. B.
in Hennigsdorf an der Marwitzer Straße oder
in Velten am Bahnübergang Rosa-Luxemburg-
Straße) neue Fahrgastpotenziale zu erschließen.
Heute benötigen die Regionalbahnen
sechs Minuten Fahrzeit zwischen Hennigsdorf
und Velten. Da die S-Bahnen bis 100 km/h fahren
können, entstünde kein Fahrzeitverlust.
Seine zögerliche Haltung sollte das brandenburgische
Verkehrsministerium endlich
aufgeben. Der Wiederaufbau der S-Bahn von
Hennigsdorf nach Velten bedeutet neben einer
Erhöhung der Lebensqualität auch eine
Stärkung des dortigen Wirtschaftsstandortes. Berlin-Brandenburgischer
Bahnkunden-Verband
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