In den ersten drei Beiträgen zur Rollenden Bundesautobahn 2010 (RoBA 2010) haben wir
die Funktionsweise und die Vorteile gegenüber dem alten System der Rollenden Landstraße
aus den 1970er Jahren beleuchtet sowie Einzelaspekte vorgestellt. Im vierten Teil
soll nun der Zeithorizont zur Umsetzung des innovativen Systems RoBA 2010 bis zu einer
Teststrecke aufgezeigt werden.
Nachdem die theoretischen Voraussetzungen
für RoBA 2010 in der Dissertation von Dr. Norbert
Krichler erarbeitet wurden, gilt es nun,
die Basis für eine computergestützte virtuelle
Simulation des Systems mittels eines Demonstrators
zu schaffen. Die Projektmittel dafür sollen
beim Bundesministerium für Bildung und
Forschung beantragt werden. Der Demonstrator
ist ein an der Technischen Universität Berlin
laufendes Computerprogramm, welches
den Betrieb mit allen möglichen Modalitäten
durchexerziert und mögliche Schwachstellen
aufdecken soll. Das Ergebnis stellt dann der Arbeitskreis
Intermodaler Verkehr an der TU Berlin
am Institut für Logistik unter Leitung von
Prof. Dr. Helmut Baumgarten fest und teilt es in
einem Gutachten zum Systementscheid mit.
Sofern der Nachweis der Wirtschaftlichkeit
bis Ende 2010 erbracht ist, geht es ab 2011 in einer
zu beantragenden Machbarkeitsstudie um
den Nachweis der Stabilität und Verlässlichkeit
des Systems bei Automatisierung des Transport-
Fahrweg-Wechsels an der Schnittstelle
Straße/Schiene mit Blockzug-Fahrplänen im
30-Minuten-Takt. Diese Machbarkeitsstudie
soll im Verlauf des Jahres 2011 eventuell noch
vorhandene Fehler im System identifizieren
sowie zu einer Planfeststellung und einem
Raumordnungsgutachten führen. Die Machbarkeitsstudie
wird ebenfalls der AK Intermodaler
Verkehr der TU Berlin durchführen.
2012 soll dann die Machbarkeitsstudie zu
einer Pilotstudie mit Raumordnungsverfahren
und Planfeststellungsverfahren erweitert
werden, um den Nachweis zu erbringen, dass
das System ohne Subventionsleistungen der
öffentlichen Hand am Markt lebensfähig ist.
2013 soll das Projekt schließlich in die konkrete
Phase des Aufbaus einer Teststrecke und die
Durchführung eines Testbetriebs übergehen.
Dafür sind die Anschaffung von Wagenmaterial
und Triebfahrzeugen sowie zwei Autobahn-
Zufahrten notwendig. Ebenso müssen zwei
Terminals für die Lkw-Abfertigung gebaut
und die Computersysteme installiert werden.
Der Investitionsbedarf liegt hierfür bei ca. 100
Millionen Euro.
Die nächsten Schritte im Projektablauf sind
nun die Überzeugung relevanter Marktteilnehmer
und die Gewinnung ihrer Unterstützung
zur Beantragung der notwenigen Fördermittel
beim Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Dafür wird es beim TÜV Rheinland ein
Treffen mit Verkehrsexperten geben, deren
Projektgutachten dann die Basis des Fördermittelbescheids
des Forschungsministeriums
ist.
In Teil 5 folgt ein Vergleich des Systems RoBa
2010 mit den vorhandenen Modellen des
Kombinierten Verkehrs. FALB e. V. im DBV
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