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S-Bahn Geschäftsführer Peter Buchner (links) und IGEB-Vorsitzender Christfried Tschepe als Moderator Foto: Florian Müller |
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Fast 200 Fahrgäste waren erschienen, um ihre Fragen und ihre Kritik zur S-Bahn loszuwerden. Foto: Florian Müller |
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Inzwischen läuft die Entschuldigungsaktion der S-Sahn auf vollen Touren. So können sich z. B. alle Jahreskartenbesitzer den Dezember-Wertabschnitt erstatten lassen und fahren somit im Dezember kostenlos. Dazu wird der Abschnitt am Schalter umgetauscht und das Geld bar erstattet. Oben ein ursprünglicher Abschnitt (hier von November), rechts der „Kompensationsabschnitt Dezember“ für 0,00 Euro. Für Fahrgäste ohne Jahreskarte gibt es andere Erstattungen und Ermäßigungen. So gelten an den Adventswochenenden alle einfachen Fahrkarten als Tageskarte. Grafik: signalarchiv.de |
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Am 24. September veranstaltete der Berliner
Fahrgastverband IGEB wieder den
jährlichen Sprechtag für S-Bahn-Fahrgäste.
Aufgrund der S-Bahn-Krise interessierten
sich deutlich mehr als sonst für dieses
Thema: Anstatt etwa 100 Personen wie
in den Vorjahren lauschten fast 200 den
Ausführungen und Antworten von Peter
Buchner, dem neuen Sprecher der S-Bahn-
Geschäftsführung, bei seinem ersten öffentlichen,
für jedermann zugänglichen
Auftritt. Die Nachrichtensendung rbb-aktuell
sendete live von der Veranstaltung,
auch tv.berlin brachte einen ausführlichen
Bericht im Fernsehen. Ein Polizist beobachtete
von außen den Ablauf – offenbar
befürchteten die Ordnungshüter ein (zum
Glück unberechtigtes) Unruhepotenzial
durch erzürnte Fahrgäste.
Um dem großen Publikumsinteresse genug
Raum zu geben, musste der Veranstaltungsort
eine Woche vorher noch einmal
verlegt werden. Freundlicherweise hatte
die Deutsche Bahn der IGEB dafür unkompliziert
ihre Mitarbeiterkantine am Nordbahnhof
zur Verfügung gestellt – auch ein
Zeichen, wie wichtig der neuen S-Bahn-
Führung der Dialog mit den Fahrgästen
und Fahrgastverbänden ist. Praktischerweise
konnten Besucher, die nicht rechtzeitig
vom Ortswechsel erfahren hatten,
vom alten Veranstaltungsort am Bahnhof
Zoo mit dem S-Bahn-Schienenersatzverkehr
flott und umsteigefrei zum neuen Ort
am Nordbahnhof gelangen – eine Verbindung,
die die S-Bahn auf Schienen nicht
umsteigefrei anbietet. Der Beginn war entsprechend
von 19 Uhr auf 19.30 Uhr verlegt
worden.
Kein Schönreden
Trotz einer verständlicherweise sehr kritischen
Grundstimmung gelang es Peter
Buchner, die Mehrzahl der Veranstaltungsbesucher
davon zu überzeugen, dass er die
Probleme kennt, nicht schön redet und
sich ernsthaft um einen Ausweg aus der
Krise bemüht. Sowohl beim technischen
Wissen als auch beim Verständnis für die
Kundenwünsche hob er sich wohltuend
von seinem Vorgänger ab. Allerdings hat er
es in gewisser Weise auch leichter, als Tobias
Heinemann, weil er nach den extremen
Krisen von der DB nun Geld und Personal in
einem Umfang bewilligt bekam, von dem
sein Vorgänger höchstens träumen konnte.
Gelingt es Buchner, die Berliner S-Bahn
aus den Schlagzeilen zu bringen, wird der
Konzern die Finanzschlinge wieder enger
ziehen.
Offene Fragen beantwortet
Gut eine Woche nach dem Sprechtag sandte
Peter Buchner Antworten auf an diesem
Abend offen gebliebene Fragen und Forderungen.
Ein Teil der Themen ist nach der inzwischen
erfolgten Wiederinbetriebnahme
aller S-Bahn-Strecken zwar überholt, dennoch
werden die Antworten vom 2. Oktober
nachstehend vollständig wiedergegeben,
weil sie fast schon ein Zeitdokument einer
(hoffentlich) einmaligen Krise bei der Berliner
S-Bahn sind.
Fahrgastfrage: Warum sind an S-Bahn-Automaten nur gleitende Monatskarten erhältlich?
Peter Buchner: Mit Einführung der Wahlmöglichkeit
in Berlin ABC für „statische oder gleitende
Tarifprodukte“ (VBB-Tarif ab 1.8.2001)
wurde auch die Aufnahme beider Varianten
in das Verkaufssortiment der Automatentechnik
untersucht. Aufgrund der technischen
Rahmenbedingungen ist es an unseren
Automaten nicht möglich, dasselbe Produkt
doppelt (also gleitend und statisch) einstellen
zu lassen. Im Sinne der Flexibilität für den Kunden
wurde daher entschieden, in diesem Fall
an S-Bahn- und DB Regio-Automaten grundsätzlich
nur „gleitende“ VBB-Fahrausweise
zu verkaufen. Diese Entscheidung wird auch
durch aktuelle Statistiken der BVG bestätigt,
wonach sich selbst bei Wahlmöglichkeit nur
20 Prozent der Kunden am Automaten für
eine statische Monatskarte entscheiden, wogegen
80 Prozent die gleitende Karte nutzen.
In unserem personalbedienten Verkauf liegt
das Verhältnis von statischer zu gleitender
Monatskarte bei 16 zu 84.
Warum Dauerbeleuchtung bei den Bahnhöfen Schöneweide und Plänterwald? Warum sind keine Dämmerungsschalter installiert?
Den Hinweis zu Schöneweide haben wir
direkt an DB Station&Service übermittelt.
Der Bahnsteig A wurde von den Kollegen
auf Dauerlicht geschaltet, da es keine Abschaltautomatik
gibt. Wir haben die Zusage
erhalten, dass noch in diesem Jahr auch auf
diesem Bahnhof Dämmerungsschalter installiert
werden. In Plänterwald ist ein Dämmerungsschalter
vorhanden und nun auch
funktionsfähig.
Defekte Rolltreppen und Aufzüge im Bahnhof Spandau
Hier hat DB Station&Service entschieden,
die Fahrtreppen und den Aufzug zum
S-Bahnsteig außer Betrieb zu nehmen, solange
die Strecke nicht befahren wird. Dies
ist meines Erachtens logisch und nachvollziehbar.
Die Fahrtreppe zum Fernbahnsteig
ist wegen defekten Handlaufes außer Betrieb
und wird noch diese Woche repariert.
Aufsichten/Servicepersonal sollen als Fahralternativen auch auf die U2 (Alexanderplatz—Zoologischer Garten) und U7 (Rathaus Spandau nach Charlottenburg/Wilmersdorfer Straße) verweisen.
Dies haben wir entsprechend veranlasst.
In den Fahrplanaushängen ist der Kopf verwirrend.
Diese Korrektur ist zur nächsten Fahrplanstufe
am 12.10. veranlasst. Ab dem 19.10.
wollen wir wieder zu den üblichen Abfahrtsplänen
zurückkehren.
Wann kommt der Aufzug beim S-Bf Frankfurter Allee?
Unsere Nachfrage bei DB Station&Service
ergab, dass der Baubeginn am 5.10. nun unmittelbar
bevorsteht. Der Abschluss ist Ende
2/2010 zu erwarten.
Ausschilderung zum SEV im Bf Zoo muss dringend verbessert werden
Hier haben wir noch am 25.9. ergänzende
Aushänge/Leitschilder angebracht.
Für den Bus 167 und im Abschnitt Wartenberg/
Hohenschönhausen nach Friedrichsfelde
Ost muss eine ergänzende
Tarifregelung (Kurzstrecke) ermöglicht
werden.
Wir hatten Sie schon am 25.9. über die sofort
gefundenen tariflichen Sonderregelungen
wie folgt informiert. „Mit der BVG wurde
schon vereinbart, dass zwischen S-Bf Spindlersfeld
und S-Bf Schöneweide beim Bus 167
(9 Haltestellen anstatt 6) und zwischen S-Bf
Hohenschönhausen und S-Bf Friedrichsfelde
Ost bei der Tram M 17 (12 Haltestellen
anstatt 6) bis auf weiteres die Kurzstrecke
genutzt werden kann. Dieses Verfahren
wird unverzüglich bei uns und BVG bekannt
gemacht.“ Hier ist die Kundeninformation
noch immer verbesserungswürdig. Im Internet
ist es zwar veröffentlicht, aber wir
erreichen leider erst die punkt3-Ausgabe in
der kommenden Woche.
Fehlende Ansagen zum Ergänzungsverkehr Nord-Süd im Bf Gesundbrunnen
Hier müssen wir stets im Einzelfall nachhalten,
denn die Arbeitsweise unserer Aufsichten
ist leider zu uneinheitlich.
Wann kommt der Aufzug am S-Bf Wuhlheide?
Unsere Nachfrage bei DB Station&Service ergab,
dass deren Planung Ende 2010 vorsieht.
Wann sind die Bauarbeiten am S-Bf Anhalter Bahnhof endlich beendet?
Auch hierbei müssen wir uns auf die Angaben
der DB Station&Service AG berufen.
Sie führt eine umfassende brandschutztechnische
Ertüchtigung durch, die ihren
Abschluss im Dezember 2009 finden wird.
Hierzu gehören umfangreiche Kabelverlegearbeiten
im Unterdeckenzwischenraum
(sieht leider unschön aus), Brandmeldeund
Entrauchungsanlage, Leitungsschotte,
Brandschutztüren und -klappen und anderes
mehr.
Zugzielanzeiger in Oranienburg zeigen nur Wannsee an
Leider erst heute wurde die Umstellung endlich
vorgenommen. Vor Ort ist kein Personal,
so dass nur eine feste Einstellung möglich ist.
Berliner Fahrgastverband IGEB
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