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Usedomer Bäderbahn, Bf Trassenheide. Egal, wo der Fahrgast auf dem Streckennetz der Usedomer Bäderbahn (UBB) ein- oder aussteigt: Jeder Bahnhof bzw. Haltepunkt erfüllt einen hohen Standard, Ausreißer gibt es nicht. In den umfassend sanierten historischen Empfangsgebäuden sind diverse Serviceeinrichtungen untergebracht. |
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Bahnhof Uelzen. Kunst und Funktionalität gehen im Bahnhof Uelzen Hand in Hand. Der Bahnhof ist seit seiner Umgestaltung durch den Wiener Architekten und Künstler Friedensreich Hundertwasser nicht nur „Verkehrsstation“, sondern auch das Ziel vieler Kulturinteressierter – ein leider (noch?) seltenes Beispiel für eine erfolgreiche Belebung eines Bahnhofquartiers. |
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Erfurt Hbf. Die Aufwertung der Bahnhöfe und ihres Umfelds ist ein wesentliches Element zur Attraktivitätssteigerung des Schienenverkehrs. Nach jahrelangem Umbau wurde mit dem Erfurter Hauptbahnhof bezüglich architektonischer Gestaltung und Kundenfreundlichkeit Vorbildliches geleistet, so dass Bahnhof und auch Vorplatz den Kunden heute eine sehr hohe Aufenthaltsqualität bieten. |
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Erfurt Hbf |
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Uelzen |
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Sonderpreis: Usedomer Bäderbahn; Zum Beispiel: Seebad Heringsdorf. Alle Foto: Christian Schultz |
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Die fünfköpfige Jury, welche die Bahnhöfe
prüft und bewertet, besteht aus Vertretern
der Allianz pro Schiene, des Deutschen
Bahnkunden-Verbands (DBV), des Auto Club
Europas (ACE), des Verkehrsclubs Deutschland
(VCD) und von Pro Bahn.
Erfurt Hbf
Der Erfurter Hauptbahnhof wurde ab 2002
komplett umgebaut bzw. modernisiert; am
13. Dezember 2008 erfolgte die offizielle Eröffnung.
Die Gesamtkosten betrugen dafür
rund 260 Mio. Euro. In den Umbau integriert
wurde ein Teil des historischen Empfangsgebäudes
(das ehemalige Vorempfangsgebäude)
aus dem Jahr 1893. Die neu entstandene,
154 m lange – zunächst waren sogar 190 m
geplant – und 20 m hohe Bahnhofshalle
sorgt durch ihre moderne Stahl- bzw. Glasarchitektur
für viel Tageslicht auf den Bahnsteigen.
Glaskuppeln auf den Bahnsteigen
sorgen teilweise auch für natürliches Licht in
der darunter liegenden modernen Einkaufspassage.
Die neu entstandene Verkaufsfläche
umfasst eine Fläche von insgesamt
3000 m².
Alle Gleise sind barrierefrei mit Aufzügen
erreichbar. Vorbildlich gelöst ist die Umsteigesituation
von/zur Straßenbahn: Vier Linien
unterqueren die Bahnanlagen, so dass
kurze und wettergeschützte Umsteigewege
zu den Haltestellen bestehen. Dynamische
Fahrzielanzeiger an beiden Ausgängen informieren
über die Abfahrtszeiten der einzelnen
Linien. Durch Stadtpläne und Wegweiser
innerhalb des Bahnhofsgebäudes
bzw. auf dem Vorplatz können sich Ortsunkundige
schnell orientieren. Auch das neu
gebaute Fahrradparkhaus liegt in direkter
Nachbarschaft des Bahnhofsgebäudes;
unter dem Bahnhofsvorplatz befindet sich
das Parkhaus für Pkw. Im Bahnhof befinden
sich neben dem Reisezentrum Serviceeinrichtungen,
Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten.
Neben Standard-Imbissen und
Bäckereiständen gibt es sogar ein Angebot
regionaler Spezialitäten.
Das Gebäude macht außen und innen
einen sehr sauberen, gepflegten Eindruck.
Gelungen ist des Weiteren der großzügige
und autofreie Bahnhofsvorplatz, der mit
Bänken und Pflanzkübeln sehr ansprechend
gestaltet wurde und so ein hohes Maß an
Verweilqualität bietet.
Verbesserungspotenzial bietet der Bahnhof
durch die dauerhafte Öffnung des bislang
lediglich als Fluchtweg genutzten Südzugangs
über den Flutgraben; dies würde
vielen Bahnkunden bzw. Gästen unnötige
Umwege in bzw. aus dem Bahnhof ersparen.
Uelzen – der Hundertwasserbahnhof
Entstanden ist der Bahnhof in seiner heutigen
Gestalt im Jahr 2000 als Expo-Projekt.
Konzipiert hat den Umbau des im Jahr 1888
im wilhelminischen Baustil errichteten
Inselbahnhofs der Wiener Architekt bzw.
Künstler Friedensreich Hundertwasser. Am
25.11.2000 erfolgte die feierliche Eröffnung
des umfassend umgebauten Bahnhofs. In
der Zeit von Januar 2006 bis März 2007 wurde
der Bahnhof im Zuge des Programms
„Niedersachsen ist am Zug“ für 5,5 Mio. Euro
weiter modernisiert bzw. behindertengerecht
gestaltet. Hierzu zählten u. a. Maßnahmen
wie die Erhöhung der Bahnsteige. Im
Ergebnis bietet der Bahnhof Uelzen daher
nicht nur ein Kunsterlebnis auf hohem Niveau,
sondern zugleich auch hohe Funktionalität
und Kundenfreundlichkeit.
Im Bahnhof sind vielfältige Serviceeinrichtungen
wie z. B. Reisezentrum, Erwerbsmöglichkeiten
von Reisebedarf oder das einladende
Bahnhofsrestaurant vorhanden –
selbst der Ausgang zum ZOB wurde hier mit
einem Kiosk nicht ausgespart. Der Kulturund
Umweltbahnhof leistet damit einen erfolgreichen
Beitrag zur Imageverbesserung
des Bahnreisens. Er ist mittlerweile nicht nur
Ankunfts- und Abfahrtsort für Bahnreisende,
sondern auch zu einer Touristenattraktion
geworden. Der Bahnhof verzeichnet pro
Jahr über 450 000 Besucher. Für Kulturinteressierte
werden auch Bahnhofsführungen
angeboten. Vergleichbares ist in Deutschland
bislang leider die Ausnahme!
Des Weiteren war das Bahnhofsumfeld
Bestandteil der Modernisierungsmaßnahmen;
die Schnittstellen zu Auto, Fahrrad
und Bus wurden ebenfalls optimal gestaltet.
Dieses Bahnhofsprojekt dient somit als
herausragendes Vorbild, auch an anderen
Orten innovative Strategien für die Neugestaltung
und Belebung von Bahnhöfen
bzw. Bahnhofsquartieren zu entwickeln
und umzusetzen.
Wenn man sich als Bahnkunde und/oder
Hundertwasserfan abschließend noch etwas
wünschen darf, dann sind es zusätzliche
Sitzbänke auf den Bahnsteigen – gerade,
um die vorhandene hohe Aufenthaltsqualität
weiter zu verbessern.
Sonderpreis: Usedomer Bäderbahn UBB
Es hat sich in den vergangenen Jahren
bezahlt gemacht, dass die Usedomer Bäderbahn
zugleich Eigentümerin ihrer Strecken
und Stationen sein wollte. Die Übernahme
des 54 km langen Inselbahnnetzes
erfolgte seitens der UBB am 1. Juni 1995,
es folgte am 1. Oktober 1999 der 19,7 km
lange Abschnitt Züssow—Wolgast und am
15. Dezember 2002 schließlich die 10,8 km
lange Strecke Velgast—Barth. Hinzu kamen
die Streckenverlängerungen Seebad
Ahlbeck—Ahlbeck Grenze am 8. Juni 1997
(2,4 km) und Ahlbeck Grenze—Świnoujście
Centrum am 20. September 2008 (1,4 km).
Alle Bahnhöfe und Haltepunkte bieten
mittlerweile einen ungewohnt hohen Standard.
Abbruchreife, verwahrloste „Empfangsgebäude“
mit zugenagelten Fenstern
gibt es nicht, im Gegenteil: Die historischen
Gebäude wurden schrittweise von Grund
auf denkmalgerecht saniert und mit neuen
Nutzungen, wie z. B. Gaststätten, Fahrradverleih
oder musealen Einrichtungen, ausgestattet.
Gute Beleuchtung, Fahrplan-Aushänge
und gut lesbare Stationsschilder sind an allen
Bahnhöfen bzw. Haltepunkten vorhanden
bzw. eine Selbstverständlichkeit. Egal,
wo der Fahrgast ein- oder aussteigt, er findet
auch einen barrierefrei zu erreichenden
Bahnsteig vor. Dabei kamen vergleichsweise
einfache Mittel wie z. B. Rampen und schienengleiche
Überwege zum Einsatz. Auf den
Einbau von technisch und betrieblich kostenträchtigen
Aufzügen wurde verzichtet.
Ebenso wurde auf Fußgängertunnel verzichtet
– Anlagen, die in der Regel binnen
kurzer Zeit durch Vandalismus gefährdet
sind und noch dazu ein Sicherheitsrisiko
darstellen können.
Damit heben sich die Stationen der UBB
mittlerweile sehr deutlich von vielen Bahnhöfen
bzw. Haltepunkten vergleichbarer Größenordnung
der DB Station & Service AG ab.
Ergänzt wird der positive Eindruck durch die
UBB-Strategie eines ausschließlich personalbedienten
Fahrkartenverkaufs – verbunden
mit der Beratungsmöglichkeit der Bahnkunden
– bzw. durch den Verzicht auf eine Automaten-“
Abfertigung“. Fazit: Die Usedomer
Bäderbahn bietet ein stimmiges Gesamtbild,
dem in den nächsten Jahren hoffentlich auch
in anderen Regionen noch viele weitere positive
Beispiele folgen werden! Deutscher Bahnkunden-Verband
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