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Nach den Fehlern im Management der
DB AG und der Geschäftsführung der S-Bahn
Berlin GmbH im Jahre 2009 im Zusammenhang
mit dem S-Bahn-Fahrzeugpark sind
weitere Stabilisierungsmaßnahmen für die
Berliner S-Bahn erforderlich. Das betrifft im
Besonderen das S-Bahn-Streckennetz. Hier
sind der Bund, die DB AG mit der Tochter
DB Netz AG und das Land gefordert.
So gibt es noch immer zu viele eingleisige
S-Bahn-Strecken, die Schwachstellen in
jeder Betriebsführung sind. Zweigleisige
S-Bahn-Strecken bieten größeren Spielraum
für die Aufrechterhaltung des Betriebes bei
Störungen und beim Abbau von Verspätungen.
Das zeigte sich in den letzten Jahren
besonders bei Großveranstaltungen wie
der Fußballweltmeisterschaft oder beim
wochenlangen BVG-Streik, aber auch bei
technischen Störungen, verursacht durch
Bereiche der DB Netz AG. Aufgrund der vielen
eingleisigen Streckenabschnitte bei der
Berliner S-Bahn ist es schwer, Verspätungen
wieder abzubauen. Oft gelingt es nur mit rigorosen
Zugumlaufbrechungen, das heißt,
verspätete Züge enden bereits vor dem eigentlichen
Endbahnhof, um die Pünktlichkeit
wieder herzustellen. Damit werden aber
viele Fahrgäste verärgert, da längere Wartezeiten
und Verlängerungen der Reisezeiten
die Folge sind. Eine andere Variante der Betriebsführung
ist ebenso unpopulär, nämlich
die Verspätungen über Stunden durch
das Streckennetz zu schleppen. Das dient
nicht der Eisenbahn-Betriebssicherheit.
Es ist an der Zeit, dass für das Berliner
S-Bahn-Netz Verbesserungen eintreten. Die
Bürgerinitiative für eine S-Bahnanbindung
Rangsdorf (BISAR e. V.) hat eine Übersicht
mit allen eingleisen Streckenabschnitten
zusammengestellt, untergliedert nach den
Ursachen:
- sowjetische Demontageanordnungen
zweiter Gleise im Jahre 1945
- Nach dem II. Weltkrieg eingleisig errichtet
- S-Bahn-Lückenschlüsse nach dem Fall der
Berliner Mauer
Außerdem sind noch einige S-Bahn-Strecken
außer Betrieb
Mit der Wiedererrichtung zweiter Gleise
kann die Qualität des gesamten Berliner
S-Bahn-Verkehrs verbessert werden. Kreuzungsbedingte
Abstehzeiten auf Bahnhöfen
an zurzeit eingleisigen S-Bahn-Strecken
können dann entfallen. Das führt zu Reisezeitverkürzungen
aus dem Berliner Umland
in das Zentrum von Berlin.
Es ist deshalb angeraten, die gesamte
Netzstruktur des Berliner S-Bahn-Netzes
zielstrebiger als bisher zu verbessern, damit
es insgesamt leistungsfähiger und attraktiver
wird. Das steigert auch die Attraktivität
der deutschen Hauptstadt für ihre Bürger
und ihre Gäste.
Eingleisige S-Bahn-Strecken in Berlin und Brandenburg
Zweites Gleis nach sowjetischer Demontage
noch nicht wieder errichtet
Lichtenrade—Blankenfelde 6,00 km
Südende—Lichterfelde Ost 2,00 km
Wannsee—Potsdam 9,89 km
Bln-Schönholz—Hennigsdorf 15,63 km
Bln-Buch—Bernau 8,19 km
Bln-Frohnau—Hohen Neuendorf 4,27 km
Oranienburg (Einfahrbereich) 0,45 km
Summe 46,43 km
S-Bahn-Strecken, die nach 1945 zum Teil
eingleisig errichtet wurden
Zeuthen—Königs Wusterhausen 6,00 km
Lichterfelde Süd—Teltow Stadt 3,30 km
Hoppegarten—Strausberg 15,32 km
Strausberg—Strausberg Nord 8,98 km
In Diskussion befindliche, bisher nicht
realisierte S-Bahn-Wiederaufbauten
Bln-Spandau—Falkensee 8,57 km
Hennigsdorf—Velten (Mark) 5,88 km
Blankenfelde—Rangsdorf 4,70 km
Zehlendorf—Düppel 2,20 km
S-Bahn-Strecken außer Betrieb
Wannsee—Stahnsdorf
Bln-Spandau—Staaken (Trasse durch Fernbahn genutzt/verbaut)
Jungfernheide—Bln-Gartenfeld (z.T. Ersatz U 7)
Jungfernheide—Bln-Spandau (Trasse durch Fernbahn genutzt/verbaut)
Angaben nach Rainer Pannier, Blankenfelde BISAR e. V. im DBV
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