Hessen

Mit Volldampf ins Brexbachtal

Einige tausend Besucher – Eisenbahnfreunde, Einheimische und Touristen – nutzten über Pfingsten die Wiedereröffnung der legendären Brexbachtalbahn von Siershahn über Ransbach bis Grenzau. Der rheinlandpfälzische Verkehrsminister Hendrik Hering gab am Bahnhof Grenzau mit dem symbolischen Durchschneiden eines rot-weißen Bandes den ersten Streckenabschnitt frei.

Auf den Tag genau 125 Jahre nach der feierlichen Eröffnung der Strecke am 30. Mai 1884 konnten damit erstmals nach 15-jähriger Betriebsruhe und 20 Jahre nach der Einstellung des planmäßigen Personenverkehrs wieder Fahrgäste mit Zügen durch die reizvolle Westerwald-Landschaft fahren.

Schau
Mit einer Fahrzeugschau im Bahnhof Ransbach-Baumbach und Dampfzugfahrten wurde am 30. Mai 2009 die Wiedereröffnung der Brexbachtalbahn gefeiert. Foto: Pro Bahn & Bus Hessen

Bei den offiziellen Ansprachen am Bahnhof Ransbach würdigte Verkehrsminister Hering die enorme Leistung des erst im März 2007 gegründeten Vereins Brexbachtalbahn e. V., dessen Mitglieder in mehr als 7000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit die Strecke wieder hergerichtet haben.

Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, mit der Reaktivierung den Erhalt der Strecke als Daseinsvorsorge zu sichern und mit einer Touristikbahn ein 125-jähriges Stück Technikgeschichte wieder zu beleben, um so die Entwicklung von nachhaltigem sanftem Tourismus mit überregionaler Ausstrahlung zu unterstützen.

In Vertretung von Landrat Peter Paul Weinert gratulierte der Erste Kreisbeigeordnete Kurt Schüler den Organisatoren für das große Engagement. Vereinsvorsitzender Adolf Bongart dankte allen Aktiven und den Mitarbeitern aus dem Verkehrsministerium, dem Eisenbahnbundesamt und der DB Netz, die mit den notwendigen Abnahmen und Genehmigungen die termingerechte Wiedereröffnung ermöglicht haben.

In den Bahnhöfen Ransbach und Siershahn konnten die Besucher historische Lokomotiven und Wagen aus dem DB Museum Koblenz bzw. dem Südwestfälischen Eisenbahnmuseum Siegen besichtigen. Der Rheingold-Aussichtswagen der Deutschen Bundesbahn vermittelte den Flair exklusiver Bahnreisen, die Diesellok der Westerwaldbahn stand für modernen, die Straßen entlastenden Güterverkehr. Ein langer Wagenzug, mit Dampf- und Diesellok bespannt, pendelte zwischen den drei Bahnhöfen.

In diesem Jahr stehen umfangreiche weitere Arbeiten im landschaftlich schönsten Abschnitt der Strecke zwischen Grenzau und Bendorf-Sayn, dem eigentlichen Brexbachtal, an. Für den Anschluss an die Rechte Rheinstrecke bei Engers muss zunächst eine auf der Trasse errichtete Lärmschutzwand versetzt werden. Um die Begeisterung des Pfingst-Wochenendes nicht ungenutzt verpuffen zu lassen, sind weitere Sonderfahrten auf dem oberen Abschnitt in Planung. (hpg)

Weitere Infos: www.brexbachbahn.de

Pro Bahn & Bus Hessen im DBV

aus SIGNAL 4/2009 (September 2009), Seite 23

 

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