Durch die Beschleunigung der Züge
nach Köln gibt es aber leider auch Angebotsverschlechterungen. Neben dem
in SIGNAL 1/89 schon angekündigten
Abhängen der Speisewagen in Hannover wird es nämlich hinter Hannover
auch keinen Gepäckwagen in diesen
Zügen mehr geben. Damit entfallen
die Rollstuhlfahrerbeförderung im D
246/247 sowie die Fahrradmitnahme,
auf die gerade Berliner besonders angewiesen sind, da Ausflüge ins Umland
Berlins mit dem Rad nicht gestattet
sind. Auch der bisher immer übliche
Hinweis auf den IC ab Hannover hilft
hier nicht, da dieser keine Gepäckwagen führt.
Die übrigen Änderungen im Berlin-Verkehr sind nicht so bedeutsam.
Geändert werden die Kurswagenläufe im
D 344. Die Kurswagen nach Norddeich
werden künftig nur noch bis Emden
fahren, in der Gegenrichtung jedoch
weiterhin ab Norddeich. Der beim letzten Fahrplanwechsel bis Kassel verkürzte
Kurswagen wird wieder bis Frankfurt (Main) fahren.
In Gerstungen wird der unsinnige Lok-wechsel entfallen; die DR fährt mit
ihren Loks auch noch das kurze Stück
bis Bebra. Dadurch entfallen sieben
der bisher zwölf Minuten Haltezeit in
Gerstungen.
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Ein Gewinn für den Bahnhof Zoo: Blick aus der S-Bahn-Halle über die Fernbahnsteige zur Gedächniskirche im Dezember 1988. Für die Klarsichtverglasung von S-Bahn- und Fernbahnhalle hatte sich die IGEB viele Jahre lang engagiert. Foto: T. Staeck |
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InterRegio unerreichbar
Auch im kommenden Fahrplanjahr
wir für die Berliner eine Reise mit dem
InterRegio kaum möglich bzw. sinnvoll
sein. In Hannover werden die meisten
IR-Züge nach Süden um zwei Minuten
verpaßt. Nach Norden - ohnehin nur
interessant nach Celle - muß sowieso
zwei Stunden gewartet werden. Nur
wer zusätzliches Umsteigen in Braunschweig nicht scheut, kann den InterRegio in Kreiensen oft noch
erreichen.
Dies ist umso bekümmerlicher, weil
der IR ein wirklich gutes Angebot
der DB darstellt und der Berlin-Zug-Fahrplan bereits ein Vorgriff auf den
IR-Verkehr nach Berlin ist. Somit ist
der verpaßte Anschluß auch noch ein
"Systemanschluß". Aber auch in
Frankfurt werden die Anschlüsse um
vier bzw. 26 Minuten verpaßt. Und in
der Gegenrichtung sieht es nicht viel
besser aus: In Hannover hat der Reisende ein bis zwei Minuten "Zeit” zum
Umsteigen, was natürlich nicht als passender Anschluß gezählt werden kann.
Auch in Frankfurt wird der erste, allerdings von Karlsruhe und nicht von
Konstanz kommende IR planmäßig
um neun Minuten verpaßt. Einzig und
allein in Bebra gibt es eine Anschlußverbindung an die neue IR-Linie Bebra
- Duisburg. Aber in einer anderen
Verbindung (mittags ab Berlin) ist auch
hier ein "Nicht-Anschluß" mit einer
Minute Umsteigezeit geplant.
Wechselverkehr drittklassig
Im Verkehr zwischen der Bundesrepublik und der DDR wird ebenfalls einiges geändert.
So werden z.B. beim D
438/439 und D 1438/1439 die Zielbahnhöfe neu geordnet (einer nach
Güstrow, einer nach Rostock), so daß
beim D 438/439 eine Zeitersparnis von
30 Minuten nach Rostock dabei herauskommt, Einige Entlastungszüge
werden künftig tägich verkehren oder
auch nur öfter fahren. Im Verkehr
über Wolfsburg kommt es so auch zu
einer umfassenden Neuordnung der
Fahrplanlagen einiger Züge. Zwischen
Dresden und Stuttgart werden die
Kurswagen abgeschafft und dafür ein
durchgehender ganzer Zug eingesetzt,
was eine Zeitersparnis von ca. einer
Stunde zur Folge hat. Aber auch Negatives gibt es zu berichten. So wird
der erst vor gut einem Jahr eingeführte
Zug Nürnberg - Erfurt wieder gestrichen. Auch der DR-Liegewagen sowie
der zur Leipziger Messe fahrende
DSG-Schlafwagen im D 440/441 werden wohl gestrichen, so daß die letzten
im reinen DDR-Verkehr fahrenden
Schlaf- und Liegewagen fortfallen.
Lediglich in den bis Polen durchfahrenden Zügen sind noch welche vorhanden.
Da es auch keine grenzüberschreitenden Speisewagen, nicht mal
eine Minibar gibt, verkommt der
Wechselverkehr nun gänzlich zum absolut servicelosen Verkehr, sprich: den
"Viehtransporten", die die IGEB schon
lange kritisiert. Abhilfe ist hier jedoch
nicht in Sicht: Die Bahnen sind offenbar nicht daran interessiert. Verhandlungen auf politischer Ebene
drehen sich “nur" um den Berlin-Verkehr. So
werden die vielen DDR-Reisenden weiterhin Reisende dritter Klasse bleiben,
obwohl eine Zunahme dieses Reiseverkehrs ja politisch gewollt ist. IGEB
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