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Foto: U. Alexander |
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Die zur Zeit diskutierte Verlängerung der Stadtautobahn Neukölln nach Ost-Berlin hätte dort erhebliche Konsequenzen. Der Volkspark Treptower Park wäre ebenso bedroht wie Wohnbauten und wichtige Zeugen der Industriebau-Geschichte am S-Bf. Ostkreuz Foto: U. Alexander |
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lm Rahmen der "frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit an der Bauleitplanung" wurden im
Dezember 1989/Januar 1990 die geplanten Änderungen
des FNP 84 der Öffentlichkeit vorgestellt. Demnach sollen aus dem FNP
folgende Projekte gestrichen werden:
- die Verlängerung der Bundesautobahn nach Neukölln zwischen Gottlieb-Dunkel-Straße
und der Grenze zum Ost-Berliner Bezirk Treptow,
- die Verlängerung der Paulsternstraße
zwischen Nonnendammallee und Spandauer Damm (zusätzliche Spreeüberquerung),
- die Trassenfreihaltung für die B 101 in
Steglitz (zwischen Munsterdamm und
Malteserstraße),
- die Ausweisung der vorhandenen Rathausstraße in Tempelhof als übergeordnete
Hauptverkehrsstraße,
- die Verlängerung der Westtangente
auf den Abschnitten Schöneberger
Kreuz - Yorckstraße und Invalidenstraße - Amrumer Straße (Wedding). Der
dazwischen liegende Abschnitt Yorckstraße - Lehrter Bahnhof ist im Änderungsverfahren
nicht enthalten, da er in
einem getrennten Verfahren zum sogenannten "Zentralen Bereich" zwischen
den West- und Ost-Berliner Stadtmitten behandelt werden soll.
In den Mitte Januar 1990 durchgeführten Diskussionsveranstaltungen zu diesen
FNP-Änderungen schlug sich der
hohe Grad der Ideologisierung in der
Verkehrspolitik nieder. So war z.B. die
Aufgabe der Autobahnplanung in Neukölln besonders umstritten. Neben den
bisher bekannten und durchaus zu beachtenden Argumenten einer hohen
Belastung insbesondere der Silbersteinstraße durch den Durchgangs- und
Wirtschaftsverkehr, wurde hier u.a.
vom Neuköllner Baustadtrat Wolfgang
Branoner (CDU) das Ziel einer Verknüpfung mit Ost-Berlin durch "Schließung" des
Autobahnringes in die Diskussion eingeführt und der Autobahnbau dabei zur
"Voraussetzung für den
zusätzlichen Wohnungsbau" im Bereich
der geplanten Autobahntrasse erklärt.
Daß hierbei die negativen Folgen einer
Autobahnweiterführung nach Ost-Berlin (massive Abrisse von Wohn- und
Gewerbebauten, Beeinträchtigung des
Treptower Parks, Verkehrskollaps in
Ost-Berliner Straßennetz im Anschluß
bereich, enorme Kosten) ebenso verschwiegen wurden wie die notwendigen
Abrisse in West·Berlin und der städtebaulich auch ohne Autobahnbau mögliche
Wohnungsbau, das alles zeigt, wie
hart und unsachlich für die Autobahn
gestritten wurde.
Zusammenfassend läßt sich feststellen,
daß die beabsichtigte Änderung des
Flächennutzungsplanes, d,h. der Verzicht auf größere Straßenneubauten,
ein wichtiges Element in der ganzheitlichen Vekehrspolitik des Senats ist.
Um allerdings das Ziel eines insgesamt
stadtverträglichen Verkehrs zu realisieren, müssen weitere Schritte folgen.
Neben dem begonnenen verstärkten
Ausbau des Schnellbahnnetzes, der erfolgreichen Tarifreform und der bevorstehenden
Einführung des Busnetzes
'90 sind Lösungen für die Entlastung
der Hauptverkehrsstraßen sowie für
den Wirtschaftsverkehr dringend erforderlich. Wie sich am Beispiefl Neuköllns
zeigt, ist das Fehlen eines attraktiven
Transportangebotes auf der (gerade
dort!) vorhandenen Schiene ein weiteres wesentliches Argument der Autobahnbefürworter.
Die Erarbeitung eines für die Industrie attraktiven Güterverkehrskonzeptes für die Bahn ist
deshalb gerade jetzt dringender denn je. In
diesem Zusammenhang sei daran erinnert, daß der CDU/F.D.P.-Senat schon
vor fast fünf Jahren bei der Beantwortung einer Kleinen Anfrage erklärt hatte, ein
"Gesamtkonzept für den Schienenverkehr" sei in Arbeit (Tagesspiegel
vom 17.8.85). Doch Ergebnisse gibt es
bis heute nicht.
IGEB
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