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Wie in mehreren Städten Ost-Deutschlands
sind auch in Berlin die Straßenbahnfahrzeuge
nur 2,20 m breit. Westdeutsche Betriebe
mit modernen Straßenbahnen, sogenannten
Stadtbahnen, fahren meist 2,30 m bis 2,65 m
breite Fahrzeuge. Das entspricht der Breite
der Berliner U-Bahn-Fahrzeuge: Kleinprofil
2,30 m, Großprofil 2,65 m.
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Die Berliner Senatsverwaltung für Verkehr will statt der heute 2,20 m breiten zukünftig nur noch 2,65 m breite Straßenbahnfahrzeuge einsetzen. Das würde immense Streckenumbauten erfordern und wäre praktisch das Aus für große Teile des Berliner Straßenbahnnetzes. Daß es auch anders geht, beweist Kassel. Die alten Fahrzeuge in Kassel, so auch das oben abgebildete, sind - wie in Berlin - 2,20 m breit. Seit kurzem sind in Kassel nun aber auch modernste Niederflurfahrzeuge im Einsatz. Sie sind 2,30 m breit und können durch eine ausgefeilte Fahrzeugtechnik auf dem vorhandenen Streckennetz eingesetzt werde! Foto: Ch. Tschepe |
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Seit einiger Zeit gibt es nun eine Grundsatzdiskussion,
welche Fahrzeugbreite zukünftig für
Berlin die richtige ist. Die Senatsverwaltung
für Verkehr hat sich hierbei
auf 2,65 m festgelegt. Dieser scheinbar kleine
Unterschied gegenüber einer Breite von
2,20 m bzw. 2,30 m hat gravierende Auswirkungen.
Das gesamte Straßenbahnnetz
müßte umgebaut werden. Auf vielen Strecken
müßte dabei der Straßenquerschnitt
(Gehwege/Fahrbahnen/Gleise) vollständig
verändert werden, teilweise müßten die
Straßenbäume fallen, und in einigen Straßen
wäre für solch breite Fahrzeuge überhaupt
kein Platz mehr. Die Entscheidung
für 2,65 m wäre der Einstieg zur Stillegung
der Berliner Straßenbahn. Und genau das
hat die Senatsverkehrsverwaltung in West-Berlin
ja 1967 schon einmal "erfolgreich"
praktiziert.
Umso erfreulicher ist, daß BVG-Direktor
Konrad Lorenzen inzwischen öffentlich eine
Entscheidung für 2,30 m gefordert hat. Daß
der verkehrspolitische Sprecher der
Grünen/AL, Michael Cramer, sich entsprechend
geäußert hat, konnte man erwarten.
Unterstützt wird die 2,30-Forderung
schen aber auch vom verkehrspolitischen
Sprecher der CDU, Rainer B. Giesel. Die
Forderung nach 2,65 m breiten Fahrzeugen
sei, so Giesel, “Quatsch, weil unbezahlbar".
Weil die breiten Fahrzeuge u.a. in Köpenick
das sichere “Aus" für die Straßenbahn bedeuten
würden, votierte auch die verkehrspolitische
Sprecherin der SPD, Dr. Käthe
Zillbach, indirekt für die schmalen Fahrzeuge,
als sie forderte: “Eine Ersetzung der
Straßenbahn in Köpenick durch andere
Verkehrsträger ist verkehrs- und haushaltspolitisch
unsinnig und wird von der SPD
nicht mitgetragen.“
Es bleibt die Frage, warum es der Senatsverkehrsverwaltung
gelingt, ihre einsame
Position gegen das Votum der BVG, der
Parteien und aller Verkehrsinitiativen aufrecht
zu erhalten. Hier ist der Verkehrssenator gefordert!
IGEB
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