Es gelingt jedoch auch Unternehmen
immer wieder, so zu tun, als ob es den
jeweils anderen nicht gäbe. So hat es die
BVG auch in ihrer November-Ausgabe von
BVG PLUS zum wiederholten Male geschafft,
die Baumaßnahmen bei der S-Bahn
zwischen Treptower Park und Baumschulenweg
zu unterschlagen. Zumindest
in der Legende der Schnellbahn-Spinne
wäre ein entsprechender Hinweis notwendig
gewesen.
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Bahnhof Wuhletal: Hier schnappte im September 1999 die Baustellen-Falle zu, als parallel S-Bahn und BVG Bauarbeiten an ihren Strecken durchführten. Foto: Frank Böhnke, Nov, 1999 |
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Auch scheint es noch immer keinen
kurzen Draht zwischen beiden Betrieben
zu geben, um kurzfristig über Störungen
beim jeweils anderen Unternehmen zu
unterrichten. So kann zwar der Fahrgast
der U5 auf dem U-Bahnhof Hellersdorf
sehr schnell erfahren, wenn es zum
Beispiel auf der U7 zwischen Rohrdamm
und Rathaus Spandau hakt. Das ist
sicherlich gut und richtig so. Ob aber der
gleiche Fahrgast von einer Störung auf der
S5 zwischen Friedrichsfelde Ost und Lichtenberg
ebenso ausführlich erfährt, ist
leider nicht so sicher.
Gleiches gilt auch für einen S-Bahn-Fahrgast,
der zur „Konkurrenz" U-Bahn
umsteigen will. Es ist jedoch nicht nur der
Ausnahmefall „Störung", der besser
zwischen beiden Unternehmen geregelt
werden muß.
Eine besonders „gute" Koordination gelang
beiden Unternehmen im September,
als sowohl auf der U5 wie auf der S5
gebaut wurde. Gleichzeitig betätigten sich
beide Unternehmen zwischen den Bahnhöfen
Wuhletal und Lichtenberg in den
Abendstunden nach 22.00 Uhr. Die
Sonderfahrpläne wurden natürlich auch
recht abgestimmt. Erhebliche
Fahrzeitverlängerungen,
Frust
und Ärger bei den betroffenen Fahrgästen
waren die Folge.
Das wäre in diesem
Umfang vermeidbar
gewesen!
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Punkt 3 vom 14. Oktober 1999 |
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Gerade auf solchen
Relationen, bei denen
der Fahrgast unter
Umständen bei entsprechender
Information ausweichen
kann, müssen Bauarbeiten
abgestimmt
werden.
An dieser Stelle erinnert
die IGEB zum wiederholten
Male an die
Einrichtung eines
„Bau-Koordinators"
bei der Senats-Verkehrsverwaltung,
um solche Pannen auszuschließen.
Diese Stelle wurde bereits
mehrfach vorgeschlagen.
An diesem Beispiel zeigt sich, daß eine
solche Einrichtung überfällig ist. Man
kann das auch als Verhandlungsvorschlag
für die derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen
verstehen.
Und sollte der Berliner Senat mit
wichtigeren Dingen beschäftigt sein (zum
Beispiel dem Anschrauben von Sitzen im
Olympiastadion), müssen die Verkehrsbetriebe
diese Arbeit selber machen und in
regelmäßigen Runden ihre Bauarbeiten
abstimmen.
Es ist im Interesse der gemeinsamen
Fahrgäste, die man bei diesem Verhalten
sonst zum größten Konkurrenten treibt:
dem Auto. IGEB
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