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Derzeit wird offenbar ein Konzept favorisiert,
in dem Bahnreisende nur bis
Lübben bzw. Uckro gelangen, von wo aus
ein Bus-Shuttle nach Luckau eingerichtet
werden soll.
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In den offiziellen Werbeunterlagen der Landesgartenschau kommt die Anreisemöglichkeit mit der Bahn überhaupt nicht vor! |
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Der Pendelverkehr Lübben - Luckau -
Uckro per Bahn scheint damit gestorben.
Der Deutsche Bahnkunden-Verband sieht
in dem Ereignis LAGA eine Chance, den
SPNV nach Luckau wiedereinzurichten.
Das Land hingegen möchte, wie die Lausitzer
Rundschau berichtete, keinen Präzedenzfall
schaffen, keine Begehrlichkeiten
wecken. Die Frage ist dabei, inwieweit das
jetzt vorgesehene Angebot attraktiv für
Besucher ist, oder ob nicht der eigene
PKW einer Bahn-Bus-Variante vorgezogen
wird. Bei einer Bahn-Bahn-Variante wäre
in Lübben Hbf bahnsteiggleiches Umsteigen
möglich. Auch wird im Allgemeinen
dem Verkehrsmittel Bahn eine größere Zuverlässigkeit
eingeräumt. Oftmals wird für
die Ablehnung von Bahn-Bus-Umsteigeverbindungen
das Argument angeführt,
hat der Bus Verspätung, ist der Zug weg.
Die mangelnde Kooperation zwischen
Bahn und Busunternehmen in der
jüngsten Vergangenheit dürfte dieses Vorurteil
weiter verstärkt haben.
Zu fragen bleibt aber auch, warum sich
das Land Brandenburg und der Landkreis
Dahme-Spreewald so sehr gegen einen
Bahnverkehr zwischen Lübben, Luckau
und Uckro wehren. 1996 wurde der SPNV
wegen angeblich zu geringer Fahrgastzahlen
eingestellt. Vergessen wurde dabei, für
die Strecke ein Zukunftskonzept zu erstellen
und vor der Einstellung des Betriebes
zu hinterfragen, wie können die Fahrgastzahlen
gesteigert werden?
Zur Landesgartenschau ab Lübben
nur mit dem Bus?
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Lausitzer Rundschau, 4. September 1999. |
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Bahnhof Luckau mit Sonderzug zu den Brandenburgischen Sommerkonzerten 1999. Foto: Georg Radke |
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Nun, so scheint es, will man sich auf
keinen Fall die Blöße geben, hier wieder
Regelverkehr zu bestellen und somit die
Abbestellung von 1996 zu revidieren.
Letztlich wäre das ja Eingeständnis einer
Fehlentscheidung.
Daß der Landkreis seine kreiseigene Busgesellschaft
RVS unterstützt, ist nur legitim.
Er sollte dabei aber nicht vergessen,
daß die Bahnstrecke von Herzberg über
Uckro und Lübben nach Beeskow seit 31.Dezember
1998 nicht mehr der DB AG
gehört sondern der Deutschen Regionalbahn
GmbH (DR), einem Unternehmen
mit Sitz im Landkreis Dahme-Spreewald.
Auch bei der DR könnten durch regelmäßigen
Zugbetrieb neue Arbeitsplätze
entstehen. Zudem hatte die DR bereits
angeboten, ein Fahrkonzept mittragen zu
wollen, welches dem Bus- als auch dem
Bahnunternehmen gerecht wird.
Derzeit wird noch geprüft, ob in der Gesamtrelation
Frankfurt/Oder - Beeskow -
Luckau - Falkenberg Bahnverkehre zur
LAGA darstellbar sind oder ob über Vereine
ein Sonderverkehr, evtentuell mit teilweisem
Dampfbetrieb ermöglicht werden
kann. Eine Wiedereinführung des SPNV,
wie es der DBV für geboten erachtet,
scheint damit aber in weite Ferne zu
rücken, und damit auch die Chance der
Stadt Luckau, von der privatisierten Bahnstrecke
direkt zu profitieren. Deutscher Bahnkunden-Verband,
Regionalverband Niederlausitz
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