Ein Zug der S8 Richtung Grünau blieb im
S-Bahnhof Treptower Park mit einem Defekt
stehen. Es war zunächst nicht möglich,
die Strecke zu räumen, und so kam
es zu einer Betriebsstörung von über einer
Stunde.
So etwas kann passieren und wäre kein
Grund, hier erwähnt zu werden. Die Art
der Betriebsführung während der Störung
ist bemerkenswert: Die Linien S4, S8 und S85
fuhren von Norden ab Frankfurter
Allee über die Nordring-Kurve nach
Warschauer Straße, wendeten dort am
Bahnsteiggleis 1 und nahmen dann die
von den Linien S6 und S9 bekannte Südringkurve
nach Treptower Park zur Weiterfahrt.
Ergebnis:
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Die zur Zeit nicht mehr benutzte Nordring-Kurve (Pfeil) am S-Bahnhof Ostkreuz. Um im Störungsfall flexibler reagieren zu können, schlägt die IGEB den eingleisigen Erhalt vor. Karte aus: Buchplan Berlin |
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- Einsparung eines Pendelverkehrs mit
mehrfachem Umsteigen,
- keine Störung der Gegenrichtung
(beim Pendeln wäre das Gegengleis
benutzt worden und beide Richtungen
behindert),
- nur zehn Minuten Fahrzeitverlängerung
Richtung Süden,
- kein Halt in Ostkreuz, aber alle Anschlußzüge
werden auch in Warschauer
Straße erreicht, größtenteils
sogar bahnsteiggleich.
Die noch nicht abgebaute Nordring-Kurve
im Bahnhof Ostkreuz erlaubt diese Betriebsführung,
die den Fahrgästen viel
Ärger erspart hat. Aber diese Kurve soll
nach dem Willen der Bahn AG und der S-Bahn
GmbH bei der Modernisierung des
Bahnhofs Ostkreuz ersatzlos entfallen.
Die von der IGEB häufig geäußerte Kritik
an den Plänen, beim Umbau auf diese
Fahrmöglichkeit zu verzichten, hat sich
bestätigt. Für Sonderfahrten oder zur
Umfahrung im Störungsfall reicht unserer
Ansicht nach ein Gleis für beide Richtungen
(aber mit Bahnsteighalt!) aus. Die Beseitigung
der Nordringkurve wäre ein fataler
Fehler! Für Störungen am Ostkreuz,
dem größten S-Bahn-Knoten Berlins, sollte
die flexible Umfahrungsmöglichkeit gewahrt
bleiben.
Die Weichenerneuerungen nördlich des
Bahnsteigs F (Ringbahnsteig) im Bahnhof
Ostkreuz fallen in Zukunft nicht sehr ins
Gewicht, da an dieser Stelle ohnehin eine
neue Gleisverbindung für den Linksfahrbetrieb
Richtung Frankfurter Allee nötig
wird und der Abzweig sich gut integrieren
läßt.
Außerdem steht das Gesamtensemble
Bahnhof Ostkreuz, das von den Gleiskurven
maßgeblich geprägt wird, unter
Denkmalschutz. Die Planungen besagen,
daß der Bahndamm aus stadtplanerischen
und historischen Gründen sichtbar
bleiben, aber seinem betrieblichen Sinn
beraubt werden soll. Das ist nicht einzusehen.
Schließlich sei auch noch an den IGEB-Vorschlag
eines Fernbahntunnels von der
Wriezener Bahn zum Ostbahnhof erinnert.
Dieser ermöglicht ebenfalls eine größere
Flexibilität bei Störungen, wird aber
von der Bahn und dem Land Berlin bisher
aus Kostengründen abgelehnt. Mit der
anstehenden Umgestaltung der Strecke
Ostkreuz - Ostbahnhof wäre auf Jahrzehnte
die letzte Chance dazu vertan. IGEB,
Abteilung S-Bahn und Regionalverkehr
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