Mit neuen Preisen gestalten die Deutsche
und Polnische Bahn (PKP) die Bahnverbindung
Berlin - Warschau seit kurzem deutlich
attraktiver. Angesichts der Konkurrenz
durch den Straßenverkehr sind Impulse im
Schienenverkehr auch dringend erforderlich.
Am 12. Oktober wurde der neue Berlin-Warszawa-Expreß
im Beisein von Bahnchef
Hartmut Mehdorn offiziell eingeweiht. Drei
Zugpaare verkehren täglich zwischen den
beiden Hauptstädten, ein weiteres zwischen
Berlin und Poznan. Dieses Angebot ersetzt
dabei die bisher verkehrenden EuroCity-Züge.
Der Berlin-Warszawa-Expreß ist ein
gemeinsames Produkt der Deutschen Bahn
und der neugegründeten PKP InterCity
GmbH.
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Abfahrt des ersten Zuges. Foto: Alexander Frenzel |
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Die Züge bestehen aus einem Reisezugwagen
1. Klasse, einem Speisewagen und
vier Wagen der 2. Klasse. Für die Fahrt Berlin
- Warschau benötigten die Züge rund
sechs Stunden; die Fahrzeit ist somit nicht
verkürzt worden, was innerhalb des Fahrplanabschnitts
auch nicht zu erwarten war.
In naher Zukunft soll die Fahrzeit jedoch auf
5,5 Stunden reduziert werden; ein verbindlicher
Termin liegt hierfür leider noch nicht
vor. Positive Akzente werden dagegen mit
den neuen Fahrpreisen gesetzt. Der Tarif im
neuen Berlin-Warszawa-Expreß liegt bis zu
26 % unter dem bisherigen Preis. Kostete
die Hin- und Rückfahrt bisher 133,20
mit Bahncard (inklusive EC-Zuschlägen
Reservierungen), so müssen bereits
seit dem 30. September
2001 nur 98 DM in der zweiten
Klasse mit Bahncard und Reservierung
gezahlt werden. Es muß
jedoch beachtet werden, daß in
disen Zügen grundsätzlich eine
Reservierungspflicht besteht.
Bahnchef Hartmut Mehdorn betonte
im Rahmen der Einweihung
des neuen Produkts: „Der
Berlin-Warszawa-Expreß ist für
uns eine sehr wichtige Verbindung
im Ost-West-Verkehr. Der
Zug ist ein attraktives Produkt,
das sich unsere Kunden gewünscht
haben. Wenn die Nachfrage
steigt, können wir den Expreß
später auch im Zweistundentakt
fahren."
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Erfreulich für den Bahnkunden: Deutlich günstigere Tarife für Fahrten zwischen Berlin und Warschau. Der neue Berlin-Warszawa-Expreß im Bahnhof Fürstenwalde/Spree. Foto: Christian Schultz |
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Ein weiteres Ziel ist, ab
2002 zweisprachige Zugbegleiter
einzusetzen. Die Reisenden
werden dann durchgängig
von einem Team betreut.
Bezüglich der Reisendenzahlen
ergibt sich folgende
Entwicklung: Im Jahr
2000 nutzten 894.300 Fahrgäste
die Verbindungen zwischen
Deutschland und Polen
in beiden Richtungen.
Davon entfielen 333.600 auf
die Relation Berlin - Warschau.
Im Zeitraum Januar bis September
2001 konnten auf dieser Strecke bereits
265.000 Reisende gezählt werden. Dies ist
eine Steigerung von 13 % im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum. Erfreulich ist die nunmehr
umgesetzte Verbesserung des Bahnangebots
zwischen Deutschland und Polen
speziell vor dem Hintergrund, daß es für
den Fahrgast unter anderem mit Einstellung
der Interregio-Verbindung IR 328/329 „Mare
Balticum" zum Fahrplanwechsel im Mai
2000 unerfreuliche Einschränkungen gegeben
hat. Angesichts des geplanten EU-Beitritt
Polens dürfen positive Maßnahmen allerdings
nicht auf eine einzige Relation beschränkt
bleiben. Neben der genannten Verbindung
sei auch an das Fehlen kundenfreundlicher
Bahnangebote zwischen Berlin,
Görlitz und Riesengebirge erinnert! Abteilung Fernverkehr
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