|
Zwar fahren seit 1999 zwei S-Bahn-Linien
über unterschiedliche Strecken vom Flughafen
nach München, so dass alle zehn Minuten
eine umsteigefreie Uerbindung besteht,
doch ist die Fahrzeit mit rund 40 Minuten
bis zum Hauptbahnhaf einfach zu lang.
Auch die Tatsache, dass die Fahrzeit über die
Autobahn meist nicht kürzer, zudem wegen
der häufigen Staus auf den Autobahnen
nördlich von München kaum kalkulierbar
ist, kann darüber nicht hinweg trösten. Mit
der Suche nach neuen Einsatzmöglichkeiten
für den Transrapid (nach dem Begräbnis des
Berlin-Hamburg-Projektes) begann die Diskussion
über eine solche Verbindung, die
die Fahrzeit auf rund eine Viertelstunde verkürzen
soll. Indes hat sich der Münchener
Stadtrat gegen den Transrapid ausgesprochen.
Das ist zwar nicht das entscheidende,
aber doch ein bedeutsames Votum.
|
S-Bahn in München-Pasing mit dem Ziel Flughafen. Foto: Christian Splittgerber, 1992 |
|
Aus Fahrgastsicht ist es allerdings vollkommen
richtig: Der Transrapid würde erst
in vielen Jahren die Anbindung verbessern
können, obwohl die Infrastruktur für eine
deutliche Fahrzeitverkürzung bereits heute
weitgehend vorhanden ist. Warum greift
man die Idee einer Express-S-Bahn nicht einfach
wieder auf? Öffentlich diskutiert wird
das seit langem. Und wenn der Name „S-Bahn"
dafür eher abschreckt, weil er an die
langen Fahrzeiten erinnert, kann man den
Zug ja auch anders nennen. Es müssten nur
endlich derartige Züge, die aus dem vorhandenen
Flughafen-Bahnhof über die vorhandene
Strecke bis zum Hauptbahnhof
ohne Zwischenhalt durchfahren, eingesetzt
werden. Dann könnte sich die Fahrzeit
schlagartig auf ca. 20 Minuten verringern -
nur noch unwesentlich mehr als der Transrapid
verspricht
Vielleicht müssen im Flughafen-Bahnhof
noch ein paar zusätzliche Weichen eingebaut
werden, um den gegenwärtigen je
eingleisigen Betrieb für die beiden S-Bahn-Linien
aufheben zu können und dadurch
den Express-Zügen zusätzlichen Platz zu
geben. Vielleicht muss auch das Fahrplankonzept
auf der Strecke von München in
Richtung Freising geändert werden, um die
Express-Züge nicht hinter einer langsamen
S-Bahn hinterherfahren zu lassen. Schlimmstenfalls
muss vielleicht ein Streckenabschnitt
dreigleisig ausgebaut werden. Aber
das sind alles Kleinigkeiten gegen einen Bau
einer neuen Transrapid-Strecke, mit denen
den Fahrgästen innerhalb kürzester Zeit geholfen
werden könnte. Angesichts der geringeren
Fahrzeit wären die Fahrgäste ja
schließlich auch mit einem 20-Minuten-Takt
dieser Verbindung zufrieden.
Der DBU kann deshalb dem Freistaat Bayern
und der Stadt München nur raten: Richtet
endlich den Express-Zug zum Flughafen
ein! Denn es gibt nichts gutes außer man
tut es. DBV Bayern
|