Während diese Strecke im Raum Berlin/Brandenburg
in der Anfangszeit ausschließlich
ICE- und Interregio-Züge nutzten, wurde
im Dezember 1998 mit der Linie RB 13
(Berlin-Charlottenburg - Wustermark -
Rathenow) auch der elektrisch betriebene
Regionalverkehr aufgenommen. Zwischen
Wustermark und Rathenow erfolgte dabei
die Mitbenutzung der Hochgeschwindigkeitsstrecke.
Unter anderem Orte wie
Buschow und Nennhausen hatten damit
ihren Bahnanschluß wieder, es entfiel jedoch
der Halt in Groß Behnitz. An dieser Situation
hat sich mit der Regionalexpress-Linie
RE 2 bis heute nichts geändert.
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Groß Behnitz: Kein Bedarf an attraktiven Regionalexpress-Verbindungen sieht das Land Brandenburg und die DB AG!? Foto: Christian Schultz |
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Ursache dafür waren reduzierte Ausbaupläne
für die Stammstrecke der Lehrter
Bahn. Grundlage der Raumordnungsverfahren
in 1991/1992 und der Planfeststellungsverfahren
war seinerzeit das Vorhaben, die
Stammstrecke für eine Leitgeschwindigkeit
von 160 km/h (abschnittsweise zweigleisig)
auszubauen und zu elektrifizieren. 1995/1996
sparte man bei diesem Vorhaben
dann unverständlicherweise ein. Zweigleisig
und elektrifiziert wurde die Stammstrecke
lediglich in den Abschnitten Berlin - Wustermark
sowie Staffelde - Stendal - Moringen
bzw. der rund 18 Kilometer lange Abschnitt
durch das Trappenschutzgebiet zwischen
Ribbeck und Bamme (zulässige
Höchstgeschwindigkeit hier 200 km/h).
Allein aus betrieblicher Sicht ist nicht zu
verstehen, warum die
Stammstrecke zumindest in
den Abschnitten Wustermark
- Groß Behnitz - Abzweig Ribbeck
(km 30,4 - 48,5) und Abzweig
Bamme - Rathenow
(km 66,1 - 70,9) nicht elektrifiziert
wurde, da zur Zeit eine
Verknüpfung von Hochgeschwindigkeitsgleisen
und jenen
der Stammstrecke für den
elektrischen Zugbetrieb gar
keinen Sinn hat.
Angemerkt sei, daß man in
den nicht elektrifizierten Abschnitten
der Stammstrecke
zwischen Wustermark und
Rathenow bereits diverse Baumaßnahmen
durchgeführt
hat, wie zum Beispiel Oberbausanierung,
Erneuerung der
Zugsicherung und Bahnsteigbeleuchtung
in Groß Behnitz.
Von daher bleibt unverständlich,
daß rund dreieinhalb
Jahre nach Inbetriebnahme die Elektrifizierung
mindestens der genannten Abschnitte
noch immer nicht realisiert ist bzw.
auf die Nachrüstung verzichtet wurde.
Ganz im Gegensatz zu dieser relativ kleinen
Baumaßnahme steht der umfassende und
großzügige Ausbau der Bundesstraße B 5
westlich Berlins. Die Prioritäten, die hier
gesetzt werden, gehen einmal mehr in die
falsche Richtung bzw. zu Lasten des Schienenverkehrs. IGEB
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