Ein Jahresabo der Berliner Zeitung
172,80 Euro. Laut Tarif des VBB sind
für die Jahreskarte Standard 532 Euro
(Berlin AB) fällig. Das umstrittene
Kombiangebot liegt jeweils 10 Euro
unter den Preisen für die Jahreskarten
- und die Zeitung gibt es noch dazu!
Eigentlich kein uninteressantes Angebot,
aber seine rechtliche Zulässigkeit
ist fragwürdig. Hintergrund für die
Auseinandersetzung ist aber ein anderer:
Noch immer gibt es keine Einnahmeaufteilung
der im VBB beteiligten
Verkehrsunternehmen. Deshalb gibt es
einen harten Verkaufswettbewerb der
Verkehrsunternehmen den Fahrscheinen
des Verkehrsverbundes, denn die
Einnahmen bleiben erst mal in den in
den eigenen Kassen. Das verleitet offensichtlich
zu unrechtmäßigen Aktionen, mit denen die Kunden
verunsichert werden und das Image des Berliner
Nahverkehrs beschädigt wird.
Denn die möglicherweise verweigerte
Anerkennung der Aktionsjahreskarten
durch die Berliner DB-Unternehmen
würde auf dem Rücken der gutgläubigen
Fahrgäste ausgetragen werden,
indem diese als Schwarzfahrer in
der S-Bahn oder Regionalbahn kriminalisiert
werden. Ähnliche Auseinandersetzungen
gibt es auch um die Job-Tickets großer Unternehmen oder um
eine Halbjahreskarte für ADAC-Mitglieder.
Umso mehr stellt sich hier die Frage
nach der Kompetenz der Verkehrsverbund
Berlin-Brandenburg GmbH.
Anstatt sich erst einmal um die Probleme
im Bestand zu kümmern, hat
die Verbundgesellschaft viel Energie
und Geld in die zweifelhafte Ausweitung
des Einflussbereiches auf die
brandenburgischen Südkreise gesteckt.
Der oben skizzierte Vorfall ist
für die IGEB ein weiterer Beweis für
die Notwendigkeit, die Strukturen und
Zuständigkeiten im Berlin-Brandenburger
Nahverkehr zu verändern. DBV Berlin/IGEB
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