Auf 264 Kilometern wird die Strecke
Berlin - Hamburg derzeit für Geschwindigkeiten
von bis zu 230 km/h ausgebaut.
Vom 14. Juli bis 27.September
2003 erfolgt aus diesem Grund für
insgesamt 76 Tage eine Totalsperrung
zwischen Nauen und Neustadt (Dosse). Die Züge werden umgeleitet
beziehungsweise durch Busse ersetzt.
In den Ausbau der Strecke Berlin - Hamburg
für eine Höchstgeschwindigkeit von
230 km/h werden insgesamt rund
650 Millionen investiert, davon im Jahr
2003 ein Teilbetrag von ca. 220 Millionen
Euro. Ende 2004 will die Deutsche Bahn
dann die Fahrzeit mit dem ICE zwischen
Berlin Zoologischer Garten und Hamburg
Hauptbahnhof auf unter 100 Minuten
verkürzen.
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Auf Grund der Ausbaumaßnahmen schwerpunktmäßig zwischen Nauen und Neustadt (Dosse) müssen in der Zeit vom 14. Juli bis 27. September 2003 alle Züge in der Relation Berlin - Hamburg umgeleitet werden. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Pünktlichkeit bzw. Anschlußsicherung unter anderem der Intercity-Verbindungen dabei gewährleistet werden kann. Foto: Bahnhof Berlin-Spandau, Christian Schultz |
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Im Rahmen der Baumaßnahmen werden
unter anderem Schwachstellen im
Untergrund mittels Bodenaustausch oder
Verfestigung des Gleisunterbaus saniert.
Die Gleise müssen zum Beispiel durch Verstärkung
des Schotterbettes für die geplante
Höchstgeschwindigkeit hergerichtet,
weiterhin auch rund 100 Weichen
neu oder umgebaut werden. Zugsicherung
und Fahrleitungsanlagen müssen
ergänzt bzw. ertüchtigt, zusätzlich auch
die Anlagen der Bahnstromversorgung
erweitert werden. Einen Schwerpunkt der
Ausbaumaßnahmen bildet auch der kostenintensive
Ersatz von 54 Bahnübergängen;
acht werden dabei ersatzlos geschlossen,
25 mit einer Straßenüberführung,
weitere 12 durch eine Eisenbahn-Überführung
ersetzt und insgesamt neun
mit Straßenbau-Maßnahmen an das vorhandene
Straßen- und Wegenetz angeschlossen
(Gesamtinvestitionen in den Ersatz
der Bahnübergänge: 153 Millionen).
Schwerpunkt der Investitionen im laufenden
Jahr ist der in Brandenburg liegende
Streckenabschnitt. Neben dem
Umbau des Bahnknotens Wittenberge, in
dem bis Jahresende ein weiterer Bahnsteig
in Betrieb geht sowie die „Magdeburger
Seite" aufgegeben wird, konzentrieren
sich die Arbeiten ab Sommer 2003
vor allem auf den Abschnitt zwischen
Nauen und Neustadt (Dosse). Auf diesem
rund 40 Kilometer langen Streckenabschnitt
werden in den Jahren 2003 und
2004 in die Ertüchtigung der Gleisanlagen,
in den Ersatz von Bahnübergängen
und in die Streckenausrüstung ca.
115 Millionen Euro investiert. Allein
30 Millionen kostet die Beseitigung der
zehn Bahnübergänge.
Unter anderem in Neustadt (Dosse)
werden die Bahnsteige an den durchgehenden
Hauptgleisen mit Einrichtungen
zum Schutz von wartenden Reisenden bei
durchfahrenden Zügen ausgestattet (Verbreiterung
des markierten Gefahrenraumes,
Sicherheitsgeländer, Warnschilder,
Blindenleitstreifen und automatische
Lautsprecherdurchsagen an insgesamt
21 Zugangsstellen auf der Gesamtstrecke),
die in einem Betriebsversuch Anfang
2004 getestet werden sollen.
Auf 13 Kilometern wird der Gleisunterbau
ertüchtigt, ferner müssen die Eisenbahnbrücken
über die Dammstraße in
Nauen und über den Havelländischen
Großen Hauptkanal bei Paulinenaue erneuert
werden.
Um konzentriert in kurzer Zeit Gleise,
Unterbau bzw. Leit- und Sicherungstechnik
ertüchtigen zu können, wird vom
14. Juli bis zum 27. September 2003 der
Streckenabschnitt zwischen Nauen und
Neustadt (Dosse) für 76 Tage leider komplett
gesperrt. Bis zu 500 Bauleute sollen
in diesem Zeitraum für die erforderlichen
Baumaßnahmen rund um die Uhr eingesetzt
werden. Die Intercity- und Regionalexpress-Züge
werden von Berlin über
Stendal und Wittenberge, die ICE über
Stendal und Uelzen Richtung Hamburg
fahren. Zwischen Wittenberge und Neustadt
(Dosse) wird ein Regionalexpreß-Shuttle,
zwischen Nauen und Neustadt/Dosse ein
Busshuttle eingerichtet. Die
Fahrzeiten im Fernverkehr bleiben durch
die Umleitung unter anderem über die
Schnellfahrstrecke Richtung Hannover
nahezu gleich, jedoch werden sich die
Fahrzeiten zum Beispiel für Pendler aus
den Gemeinden zwischen Nauen und
Neustadt/Dosse mit dem Schienenersatzverkehr
erwartungsgemäß verlängern.
Die Fahrplanänderungen werden im Einzelnen
etwa im April/Mai 2003 vorliegen.
Abschließend bleibt festzustellen, daß
die inakzeptabel langwierige politische
Entscheidungsfindung bezüglich der Magnetschnellbahn,
verbunden mit nochmals
erheblichen Baumaßnahmen für die
2. Ausbaustufe der klassischen Eisenbahn-Strecke
zu deutlich erschwerten betrieblichen
Situationen bei der Deutschen
Bahn führt (eingeschränkte Kapazität auf
Umleitungsstrecken, daraus hohe Verspätungsanfälligkeit).
Unzählige Bahnkunden,
die täglich auf ein zuverlässiges und
pünktliches Bahnangebot zum Beispiel
für den Weg zur Ausbildung oder aus
beruflichen Gründen angewiesen sind,
müssen die Folgen dieses Vorgehens tragen
bzw. auch noch teuer bezahlen!
IGEB Fernverkehr
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