Die Strecke Berlin—Frankfurt/Oder wird für
160 km/h ausgebaut und für den Abschnitt
in Köpenick läuft derzeit das Planfeststellungsverfahren.
Geplant ist, parallel zum bestehenden
S-Bahnsteig in Köpenick, einen
Regionalbahnsteig zu errichten. Dieser wird
als Mittelbahnsteig ausgeführt und 120 Meter
lang, etwa 7 Meter breit und 76 cm hoch sein.
Er liegt über der Brücke Bahnhofstraße und
bekommt zur westlichen Straßenseite sowie
in den bestehenden Personentunnel je einen
Zugang, letzterer mit Aufzug. Ausgeführt wird
der Bahnsteig mit Modul-Fertigteilen. Am
westlichen Ende mit dem Zugang ist ein Dach
von 90 Metern Länge vorgesehen.
Neue Zugänge
Für den S-Bahnsteig ist ebenfalls ein zusätzlicher
Zugang von der westlichen Straßenseite
aus vorgesehen, der mit einer Fußgängerbrücke
zwischen den S-Bahngleisen mit dem
bestehenden Bahnsteig verbunden wird, der
unter Denkmalschutz steht. Ebenso wird ein
Aufzug eingebaut.
Durchgangsverkehr umgeleitet -
Straßenbahn schneller
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Da eine neue Umgehungsstraße in Köpenick gebaut wird, soll sich der Autostau in der Bahnhofstraße in ein paar Jahren auflösen. Davon profitieren auch die Straßenbahn- und Busfahrgäste. Foto: Florian Müller |
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Da die Gleisachsen verändert werden und die
Brücke Bahnhofstraße abgängig ist, wird die
komplette Brückenanlage neu gebaut. So ist
während der Bauphase sowohl bei der S-Bahn
wie auch beim Fern- und Regionalverkehr für
zwei Jahre mit eingleisigem Betrieb zu rechnen
- nach jetzigen Planungen 2009 und 2010. Eine
nennenswerte Aufweitung der Straßendurchfahrt
ist nicht vorgesehen. Dafür soll in der
Nähe der Hämmerlingstraße eine Brücke über
eine neue leistungsfähige Straße, die „Tangentiale
Verbindung Ost" gebaut werden. Diese
soll den Durchgangsverkehr von der Bahnhofstraße
abziehen und den Stau auflösen, in dem täglich
auch die Straßenbahn und die Busse stecken bleiben.
Die Kehrseite: Mit derartigen Straßenneubauten,
deren Finanzierung im Gegensatz zu Bahnbauten
nie in Frage gestellt wird, sondern höchstens eine
Frage der Zeit ist, verliert der öffentliche Nahverkehr
Fahrgäste an das Auto.
Schallschutzwände
Die Stützwand zum Haupteingang am Eicknerplatz
wird einige Meter weiter auf den Platz verschoben
und neu gestaltet werden.
Die Strecke wird auf fast kompletter Länge mit
den bekannt hässlichen zwei Meter hohen
Schallschutzwänden umgeben. Der Güterbahnhof
Köpenick wird faktisch aufgegeben,
es bleiben aber ein Überholgleis für Güterzüge
sowie eine Überfahrverbindung zum S-Bahnnetz
bestehen.
Köpenick oder Karlshorst?
Der komplett sanierungsbedürftige Regionalbahnhof
Karlshorst soll gemäß der Bestellung
des Landes Berlin aufgegeben werden,
sobald der Regionalbahnhof Köpenick in
Betrieb geht. Bahn, Bund und Senat einigten
sich darauf, die fürdie Sanierung
des Bahnhofes Karlshorst zur Verfügung
stehenden Gelder für den Neubau des
Regionalbahnhofes Köpenick zu nutzen.
In diesem Fall führt die Bahn also nur
den Wunsch des Bestellers aus.
Die Entscheidung für Köpenick und gegen
Karlshorst wird allerdings immer
wieder kontrovers diskutiert. Immerhin
liegt der Bahnhof Karlshorst an der wichtigen
und attraktiven Straßenbahn-Tangente Treskowallee,
über die auch entferntere Stadtteile
wie Schöneweide, Friedrichsfelde und Hohenschönhausen
bequem zu erreichen sind. Andererseits
bedient der Bahnhof Köpenick ein
wichtiges Zentrum direkt, jedoch ohne attraktive
Anbindung an weitere Gebiete.
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Der Zugangsbereich für den geplanten Regionalbahnsteig und den alten S-Bahnsteig in Köpenick an der Bahnhofstraße. Plangrundlage: Planfeststellungsverfahren, Stand November 2005, DB ProjektBau, Beschriftung: IGEB |
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Der Senat argumentiert, dass der Bahnhof
Karlshorst zu dicht am künftigen Regionalbahnhof
Ostkreuz läge und Köpenick bisher
allein mit der S-Bahn nicht ausreichend an die
Innenstadt angeschlossen sei. Beide Bahnhöfe
zu bedienen, sei weder finanzierbar noch
verkehrlich sinnvoll, da die Halte zu dicht
beieinander lägen. Es geht also nicht um ein
Sowohl-als-auch, sondern um ein Entwederoder.
Beide Argumentationen sind nachvollziehbar.
Da das Land Berlin sich nun aber für Köpenick
entschieden hat und dies mit dem Bund
abgestimmt ist, würde eine Änderung erheblichen
Zeitverzug bringen und sollte deshalb
vermieden werden. Immerhin bietet Köpenick
den Vorteil, dass der RE 1 dort im Gegensatz
zu Karlshorst nicht ohne Halt durchfahren
kann, weil in Köpenick keine anderen Linien
existieren. (fm) IGEB S-Bahn und Regionalverkehr
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